Mit einem PSA-Screening lassen sich Todesfälle durch Prostatakrebs zwar verhindern, doch führt es auch zu einer hohen Zahl unnötiger Prostatabiopsien.

„Ein signifikanter Teil von Biopsie-bedingten Komplikationen, Krankenhausaufnahmen und Kosten kann vermieden werden, wenn die Entscheidung zur Biopsie von ERSPC*-Risikokalkulatoren abhängig gemacht wird, anstatt allein vom PSA-Wert“, berichtet ein Team von Urologen aus Rotterdam [1]. So konnten die niederländischen Forscher in einer Studie, in der 7700 Biopsien analysiert und Risikokalkulatoren angewendet wurden, zeigen, dass ein Drittel der Biopsien hätte eingespart und 37% der Komplikationen sowie 42% der Krankenhausaufnahmen hätten vermieden werden können.

In die Kalkulation gehen außer dem PSA-Wert die Ergebnisse von Tast- und Ultraschalluntersuchungen sowie Ergebnisse früherer Biopsien ein. Der Kalkulator basiert auf wenigen Fragen, die innerhalb einer Minute beantwortet werden können. Bei einem errechneten Krebsrisiko ab 12,5% soll eine Biopsie in Abhängigkeit von Komorbiditäten erwogen werden, ab 20% wird sie empfohlen.

*ERSPC — European Randomized Study of Screening for Prostate Cancer