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Semantics of the Painted Image in Hugo von Hofmannsthal’s Tod des Tizian

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Abstract

Form theories in Hofmannstahl’s aesthetic program aim at a reciprocal empowerment of life and art. Titian’s last painting in Tod des Tizian (1892) has to express a concept of unity and totality of all living things. Most disciples are not able to understand this, as they can’t get free of the model of existence of the aesthete, who rejects life, perceiving it as abandoned to chaos and disorder, but is incapable of replacing it with any other form because he exalts art as an object of mere idolatry, as a pure and simple instrument of defence from the pitfalls of life.

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Notes

  1. For an analysis of the prologue, cfr. Zanetti (2012).

  2. “Uns pflegt Glaube und Bildung, die den Glauben ersetzt, gleichmäßig zu fehlen. Ein Mittelpunkt fehlt, es fehlt die Form, der Stil. Das Leben ist uns ein Gewirre zusammenhangloser Erscheinungen; froh, eine tote Berufspflicht zu erfüllen, fragt keiner weiter. Erstarrte Formeln stehen bereit, durchs ganze Leben trägt uns der Strom des Überlieferten. Zufall nährt uns, Zufall lehrt uns; dankbar genießen wir, was Zufall bietet, entbehren klaglos, was Zufall entzieht. Wir denken die bequemen Gedanken der andern und fühlens nicht, daß unser bestes Selbst allmählich abstirbt. Wir leben ein totes Leben. […] Diesen Zustand nannten die heiligen Väter das Leben ohne Gnade, ein dürres, kahles und taubes Dasein, einen lebendigen Tod” (von Hofmannsthal 1979, VIII, 118–119).

  3. In the essay entitled Philosophie des Metaphorischen (1894), which is a review of the homonymous book by Alfred Biese, Hofmannsthal defines the condition of readiness to comprehend the character of interrelationship of all that exists as the “seltsam vibrierender Zustand, in welchem die Metapher zu uns kommt, über uns kommt in Schauer, Blitz und Sturm: diese plötzliche blitzartige Erleuchtung, in der wir einen Augenblick lang den großen Weltzusammenhang ahnen, schauernd die Gegenwart der Idee spüren, dieser ganze mystische Vorgang, der uns die Metapher leuchtend und real hinterläßt, wie Götter in den Häusern der Sterblichen funkelnde Geschenke als Pfänder ihrer Gegenwart hinterlassen” (von Hofmannsthal 1979, VIII, 192).

  4. For the ample spectrum of imaginal typologies implicated in Brief cfr. Schneider (2003).

  5. Regarding Briefe des Zurückgekehrten cfr. Renner (2000, 387 ss.) and Schneider (2006, 221 ss.).

  6. Cfr. Austin (1981, 71–81) and Coghlan (1985).

  7. Cfr. Bamberg (2011, 263–279).

  8. For hints of the relationship with George in Tod des Tizian cfr. Böschenstein (1995).

  9. For example, in the teaching that Desiderio tries to impart to Gianino, putting him on his guard against the ugliness and vulgarity that would dominate the anti-aesthetic environment of the city: “Siehst du die Stadt, wie jetzt sie drunten ruht? / Gehüllt in Duft und goldne Abendglut / Und rosig helles Gelb und helles Grau, / Zu ihren Füßen schwarzer Schatten Blau, / In Schönheit lockend, feuchtverklärter Reinheit? / Allein in diesem Duft, dem ahnungsvollen, / Da wohnt die Häßlichkeit und die Gemeinheit, / Und bei den Tieren wohnen dort die Tollen; / Und was die Ferne weise dir verhüllt, / Ist ekelhaft und trüb und schal erfüllt / Von Wesen, die die Schönheit nicht erkennen / Und ihre Welt mit unsren Worten nennen… / Denn unsre Wonne oder unsre Pein / Hat mit der ihren nur das Wort gemein… / Und liegen wir in tiefem Schlaf befangen, / So gleicht der unsre ihrem Schlafe nicht: / Da schlafen Purpurblüten, goldne Schlangen, / Da schläft ein Berg, in dem Titanen hämmern— / Sie aber schlafen, wie die Austern dämmern” (von Hofmannsthal 1979, I, 253–254). For the position of the disciples cfr. Schneider (2006, 186 ss.).

  10. With regard to the Böcklinian weave in Tod des Tizian, cfr. Renner (2000, 161–176).

  11. Cfr. Foucart (2003).

  12. “Ich war in halbem Traum bis dort gegangen, / Wo man die Stadt sieht, wie sie drunten ruht, […] / Da aber hab ich plötzlich viel gefühlt: / Ich ahnt in ihrem steinern stillen Schweigen, / Vom blauen Strom der Nacht emporgespült, / Des roten Bluts bacchantisch wilden Reigen, / Um ihre Dächer sah ich Phosphor glimmen, / Den Widerschein geheimer Dinge schwimmen. / Und schwindelnd überkams mich auf einmal: / Wohl schlief die Stadt: es wacht der Rausch, die Qual, / Der Haß, der Geist, das Blut: das Leben wacht. / Das Leben, das lebendige, allmächtge – / Man kann es haben und doch sein vergessen!…” (von Hofmannsthal 1979, I, 253).

  13. Brandstetter (2000) talked of a theatralization of the image in the final scene of the play. Cfr. also Baróti (2003).

  14. “Im bläulich bebenden schwarzgrünen Hain / Am weißen Strand will er begraben sein: / Wo dichtverschlungen viele Pflanzen stehen, / Gedankenlos im Werden und Vergehen, / Und alle Dinge ihrer selbst vergessen, / Und wo am Meere, das sich träumend regt, / Der leise Puls des stummen Lebens schlägt” (von Hofmannsthal 1979, I, 258). According to Pickerodt (1968, 23–33) the link between Titian’s intuition and his imminent death places the wisdom contents implicit in the vision of the unity of everything, in an irremediably subjective and non-socializable sphere; this is linked to direct communication between the master and his pupils and can no longer be tapped in his absence.

References

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Pirro, M. Semantics of the Painted Image in Hugo von Hofmannsthal’s Tod des Tizian . Neophilologus 99, 595–603 (2015). https://doi.org/10.1007/s11061-015-9443-7

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