Liebe Kolleginnen und Kollegen,

in den Händen halten Sie die aktuelle Ausgabe der Zeitschrift für Pneumologie, welche begleitend zum 63. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin erscheint. Der Kongress läuft unter dem Motto „Digital und empathisch“. Die Digitalisierung in der Medizin hat in den letzten Jahren an Fahrt aufgenommen. Auf der anderen Seite darf nicht vernachlässigt werden, dass ein wichtiger Bestandteil der Arzt-Patienten-Interaktion die Empathie ist. Beide Aspekte werden wir intensiv auf dem ereignisreichen Kongress behandeln.

Die Digitalisierung in der Medizin hat in den letzten Jahren erheblich an Fahrt aufgenommen

Die aktuelle Ausgabe besteht aus mehreren interessanten und auch unkonventionellen Beiträgen zu den Themen Digitalisierung, Asthma, Allergie, oberer Atemwege und die Arbeit als Pneumologin oder Pneumologe.

Das Thema Digitalisierung wird von Prof. Christoph Schöbel behandelt. In seinem Artikel berichtet Prof. Schöbel über die neuen Entwicklungen der Digitalisierung in der Pneumologie. Diese umfassen neue Möglichkeiten in der Diagnostik, in der Patientenkommunikation als auch in der Behandlung. Dazu gehören auch digitale Gesundheitsanwendungen (DiGAs), die inzwischen auch auf Rezept verordnet werden können. In diesem Bereich kommt es gerade zu erheblichen Änderungen und neuen Möglichkeiten, die in seinem Beitrag dargestellt werden.

Weitere Themen in der aktuellen Ausgabe befassen sich mit Asthma und Allergien. Asthma als chronische Erkrankung muss langfristig behandelt werden. Bisher wird dabei insbesondere auf Symptomkontrolle und Vermeidung von Exazerbationen geachtet. Eine neuere Herangehensweise ist es, den Begriff Remission in die Asthmatherapie mit einzufügen. Prof. Marek Lommatzsch wird dazu in seinem Beitrag diese neue Sichtweise erläutern und uns nahebringen. Dieses ist besonders interessant für Patienten mit schwerem Asthma, bei denen eine langfristige Therapie mit monoklonalen Antikörpern notwendig ist.

In Deutschland und auch in der Schweiz, Österreich, Tschechien und Slowenien wurde für diese Patientengruppe ein Netzwerk mit einem Patientenregister eingerichtet, das sog. German Asthma Network (GAN). Seit der Gründung des Netzwerks in 2009 sind dort inzwischen mehr als 3500 Patienten in diesem Register dokumentiert. Dieser Datensatz ermöglicht inzwischen interessante Analysen von Patienten mit schwerem Asthma, und die bisherigen Erkenntnisse sind hier in einem Beitrag von Frau Mandy Seefeld und Prof. Stephanie Korn erklärt.

Ein wichtiger klinischer Phänotyp des Asthmas ist das allergische Asthma, und gerade für Patienten mit Allergien besteht die Möglichkeit einer Allergenimmuntherapie (AIT). Zur AIT ist in 2022 eine aktuelle Leitlinie erschienen. Prof. Eckard Hamelmann fasst in seinem Beitrag die wichtigsten Aspekte dieser Leitlinie für die Pneumologie zusammen.

Als besonderen Artikel freue ich mich sehr über einen Beitrag von Kolleginnen und Kollegen des Berufsverbands der Pneumologinnen und Pneumologen in Nordrhein. Unter der Federführung von Norbert Mülleneisen wurde die Frage bearbeitet „Warum soll ich Pneumologe/Pneumologin werden?“. Dabei sind viele Argumente zusammengekommen, die zeigen, wie interessant und spannend die Pneumologie ist und es sich lohnt intensiv mit diesem Fach auseinanderzusetzen und es hoffentlich auch viele junge Kolleginnen und Kollegen überzeugt sich in der Pneumologie zu engagieren.

Die aktuelle Ausgabe motiviert Sie hoffentlich, den Kongress der DGP zu besuchen. Nach langer Zeit kehrt der Kongress der DGP wieder nach Nordrhein-Westfalen zurück. Ich würde mich freuen, Sie persönlich in Düsseldorf begrüßen zu dürfen, und wünsche uns allen einen interessanten und ereignisreichen Kongress mit neuen Einsichten in den Bereichen Klinik, Praxis und Wissenschaft.