Liebe Leser,

um es vorweg gleich zu sagen: Diese Ausgabe ist kein Heft, das sich mit einem einzelnen epilepsiespezifischen Thema beschäftigt.

Vielmehr enthält es eine Vielzahl von kurzen Original- und Übersichtsartikeln, deren Themen speziell von Gremien der epileptologischen „Community“ aus Österreich, der Schweiz und Deutschland als besonders interessant ausgewählt wurden. Zwei Umstände sind zusammengekommen, dass es zu diesem Sammelband gekommen ist:

  1. 1.

    die von uns, den jeweiligen Fachgesellschaften der 3 Länder und den Herausgebern der Zeitschrift für Epileptologie angestrebte engere Zusammenarbeit [1],

  2. 2.

    das zufällige Zusammenfallen einer gemeinsamen Austragung einer Tagung (die „11. Gemeinsame Jahrestagung der Deutschen und Österreichischen Gesellschaft für Epileptologie sowie der Schweizerischen Epilepsie-Liga in Basel vom 8. bis 11. Mai“; Tagungspräsident einer der Gastherausgeber) mit dem 25. Geburtstag der „Jahrestagung des Deutsch-Österreichisch-Schweizerisches Arbeitskreises Epilepsie“ (die sog. DACH-Tagung; Organisator in Friedrichshafen dieses Jahr: Prof. A. Schulze-Bonhage).

Im Vorfeld der Organisation der 11. Gemeinsamen Jahrestagung hat ein mehrköpfiges, länderübergreifendes Gremium allen eingereichten Symposien für die Kriterien „Wissenschaftlichkeit“, „Aktualität“ und „allgemeines Interesse“ Punkte vergeben. Die Redner der 3 Symposien mit den meisten Punkten wurden von uns eingeladen, jeweils einen Kurzbeitrag zu schreiben. Eingereicht haben Vortragende von 2 der 3 oben genannten Symposien: Soziale Kognition war das Untersuchungsziel in den Originalarbeiten von G. Kuchukhidze et al. (Salzburg, Österreich) und J. Bauer (Zürich, Schweiz) et al. In beiden Arbeiten werden jeweils erste Untersuchungsergebnisse bei verschiedenen Epilepsiesyndromen vorgestellt. G. Kuchukhidze et al. untersuchten Patienten mit juveniler myoklonischer Epilepsie mittels fMRT, und J. Bauer et al. verglichen die Ergebnisse eines neu etablierten Fragebogens von Patienten mit Temporallappenepilepsie mit den Ergebnissen von gesunden Kontrollen. P. Mégevand (Genf, Schweiz), M. Heers (Freiburg, Deutschland) et al. fassten die Vorträge ihres vorgeschlagenen Symposiums in einem umfassenden Übersichtsartikel mit dem Titel „New horizons in clinical electric source imaging“ zusammen.

Da die 25. DACH-Tagung erst am 10.–12.10.2019 in Friedrichshafen stattfindet, wurden von Prof. H. Stefan (Erlangen, Deutschland), einem der Gastherausgeber (FCS), und PD Dr. med. A. Dadda (Basel, Schweiz) einige Redner der 24. DACH-Tagung (2018 am Wolfgangsee in Österreich, organisiert durch Univ.-Prof. E. Trinka), gebeten, ihre als besonders innovativ und aktuell bewerteten Vorträge zu verschriftlichen: M. Leitinger und E. Trinka (Salzburg, Österreich) reichten ihre rezente, populationsbasierte Studie zum Thema „Inzidenz des Status epilepticus“ als Originalarbeit ein. Außerdem können wir den Lesern jeweils eine Übersichtsarbeit zu dem hochaktuellen Thema „Cannabidiol in der Therapie von epileptischen Enzephalopathien im Kindesalter“ durch K.A. Klotz (Freiburg, Deutschland) und zu dem interessanten, thesengeleiteten Thema „Epileptische Anfälle als Gefäßrisikofaktoren für Schlaganfall“ von F. Brigo (Meran, Italien) anbieten.

Einen kurzen Überblick über die Geschichte der Gemeinsamen Jahrestagung der Deutschen und Österreichischen Gesellschaft für Epileptologie sowie der Schweizerischen Epilepsie-Liga durch G. Krämer (Zürich, Schweiz) und der DACH-Tagung durch B. Mamoli (Wien, Österreich) und H. Stefan (Erlangen, Deutschland) leiten die jeweils eingereichten Beiträge ein.

Wir hoffen, dass wir für Sie so einen aktuellen (Teil‑)Querschnitt der zurzeit vorherrschenden, klinisch-wissenschaftlichen Diskussion in Österreich, der Schweiz und Deutschland in ein Heft haben zusammenfassen können, und sind sehr gespannt auf Ihre Reaktionen. Außerdem möchten wir uns bei allen Autoren dieses Heftes bedanken: Wir haben allen Anlass, der weiteren Zusammenarbeit der 3 Länder mit Freude entgegenzusehen.

Ihre

F.C. Schmitt, E. Haberlandt und S. Rüegg