Abstract
Lamotrigine (LTG) was licensed in Germany in 1993 for the treatment of patients with focal and secondary generalized epileptic seizures. Currently, the indication has been extended to also include several generalized epilepsy syndromes. For patients from 2–11 years of age, Lamotrigine may be used in add-on therapy, but also in monotherapy.The worldwide use has reached a figure of several million patients. The most important side effects are skin reactions, which mostly consist of morbiliform rashes without systemic reactions. However, in rare occasions severe complications such as toxic epidermal necrolysis or Stevens-Johnson syndrome may occur. The probability of such severe reactions is markedly reduced if small initial dosages and slow titration routes are chosen. This strategy is therefore almost mandatory and particularly true for the combination with valproic acid. If the cautious titration regimen is used, the risk of skin reactions is in the range of other standard AEDs, such as carbamazepine or even slightly lower. According to the clinical studies, the incidence of rash is somewhat higher in children. This may partially result from the higher rate of combinations of LTG with valproic acid in this patient group.¶ The CNS side effect profile is favorable. Under monotherapy conditions, vertigo, diplopia or ataxia are less frequent than under comparable dosages of carbamazepine or phenytoin. The highest incidence of neurotoxic effects is reported for the combination with high-dose carbamazepine, the reduction of which should therefore be considered if LTG is initiated. Insomnia may be a lamotrigine-specific adverse effect just as aggravated behavior disturbances of mentally retarded patients. On the other hand, LTG frequently shows favorable effects on cognition and is less sedating as other AEDs. Due to its excellent tolerability, LTG has also become an important treatment option for elderly patients and for female patients as well because of its lack of systemic hormonal effects. In summary, LTG is an AED with a favorable tolerability profile.
Zusammenfassung
Lamotrigin (LTG) ist in Deutschland seit 1993 zur Behandlung von Patienten mit fokalen und sekundär generalisierten epileptischen Anfällen zugelassen, wobei sich die Zulassung durch eine aktuelle Erweiterung nun auch auf die primär generalisierten Epilepsien erstreckt. Vom 2.–11. Lebensjahr kann Lamotrigin in Zusatztherapie, ab dem 12. Lebensjahr in Monotherapie eingesetzt werden. Weltweit wurde LTG mittlerweile millionenfach eingesetzt. Die wichtigsten potenziellen Nebenwirkungen betreffen Hautreaktionen, die meist morbilliformen oder makulopustulösen Exanthemen ohne systemische Begleitsymptome entsprechen, in seltenen Fällen aber auch schwerwiegende Komplikationen bis hin zur toxisch-epidermalen Nekrolyse oder zum Stevens-Johnsons-Syndrom nach sich ziehen können. Die Wahrscheinlichkeit solcher Hautreaktionen wird deutlich reduziert, indem ausgehend von niedrigen Initialdosen eine langsame Aufdosierung gewählt wird, die aus diesem Grund unbedingt beachtet werden sollte. Dies gilt insbesondere für die Kombination mit Valproinsäure. Hält man sich an diese Regel, so liegt das Risiko von Hautreaktionen im Bereich anderer Standardantiepileptika wie Carbamazepin oder sogar etwas darunter. Die Inzidenz allergischer Hauterscheinungen ist bei Kindern höher, was aber zum Teil daran liegen mag, dass in dieser Patientengruppe Valproinsäure häufiger zur Kombination mit Lamotrigin verwendet wird. Das Nebenwirkungsprofil ist hinsichtlich neurotoxischer Symptome günstig, in der Monotherapie treten Schwindel, Diplopie oder Ataxie seltener als unter vergleichbaren Dosen von Carbamazepin oder Phenytoin auf. Am häufigsten treten diese Nebenwirkungen in Kombination mit Carbamazepin auf, welches bei hoher Dosis zum Zeitpunkt der Eindosierung von Lamotrigin aus diesem Grund zu deren Vorbeugung frühzeitig leicht reduziert werden sollte. Eine lamotriginspezifische zentralnervöse Nebenwirkung können Schlafstörungen sein, auch aggravierte Verhaltensstörungen intelligenzgeminderter Patienten. Andererseits hat Lamotrigin vielfach einen vorteilhaften Effekt auf die Kognition und ist weniger sedierend als andere Antiepileptika. Aufgrund seiner hervorragenden Verträglichkeit im Hinblick auf neurotoxische Symptome stellt Lamotrigin auch eine wesentliche Option bei älteren Patienten dar, ebenso bei Frauen aufgrund seiner guten systemischen Verträglichkeit und fehlenden Einflussnahme auf den Hormonhaushalt.¶ Zusammenfassend hat sich Lamotrigin als ein Antiepileptikum mit vorteilhaftem Verträglichkeitsprofil bewährt.
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Eingegangen: 5. Oktober 2002/Akzeptiert: 15. Oktober 2002
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Steinhoff, B. Verträglichkeit von Lamotrigin – eine Literaturübersicht. Z Epileptol 16, 0007–0018 (2003). https://doi.org/10.1007/s10309-003-0005-9
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DOI: https://doi.org/10.1007/s10309-003-0005-9