Die „Woche der Wiederbelebung“ – die 2016 bereits zum vierten Mal stattfindet – wird auch in diesem Jahr unter der Schirmherrschaft des Bundesgesundheitsministeriums stehen. Und wir freuen uns sehr darüber, dass Herr Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe zu Beginn der „Woche der Wiederbelebung“ unsere gemeinsame Aktion persönlich unterstützen wird und damit das Thema Wiederbelebung in besonderer Weise auch zu seinem Thema macht. Über die Details dieses Ereignisses wird das Bundesgesundheitsministerium zu gegebener Zeit direkt berichten.

Nach den intensiven, interdisziplinären und interprofessionellen Aktionen der letzten 4 Jahre zur Laienreanimation (www.einlebenretten.de; www.grc-org.de), initiiert von der Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin (DGAI), dem Berufsverband Deutscher Anästhesisten, dem Deutschen Rat für Wiederbelebung/German Resuscitation Council (GRC) und der Stiftung Deutsche Anästhesiologie, ist dies ein neuer Meilenstein auf dem Weg zu unserem Ziel, in jedem Jahr zusätzlich 10.000 Menschenleben in Deutschland nach plötzlichem Herzkreislaufstillstand – der dritthäufigsten Todesursache in zivilisierten Ländern [1] – zu retten.

Gemeinsam ist es uns in den vergangenen Jahren gelungen, die Laienreanimationsquote in Deutschland von weniger als 20 % – wir waren damit diesbezüglich fast Schlusslicht in Europa – auf jetzt mehr als 30 % zu steigern [2]. Wenn man weiß, dass eine Laienreanimation die Überlebensrate verdoppelt bis vervierfacht, ist dies ein sehr toller und wichtiger Erfolg unserer Aktivitäten und Kampagnen. In anderen Ländern liegt die Laienreanimationsquote bisweilen heute schon bei 60–80 % [2]. Und das ist unser Ziel: im Jahr 2020 eine Laienreanimationsquote in Deutschland von mehr als 50 %. Die Dänen haben es vorgemacht: Das geht und das ist realistisch! Und es überleben jetzt dort dreimal mehr Menschen nach prähospitalem Herzkreislaufstillstand [3], und das mit sehr gutem neurologischem Ergebnis [4].

Die „Woche der Wiederbelebung“ stand von Anfang an – seit 2013 – unter der Schirmherrschaft des Bundesministeriums für Gesundheit. Und aus unserer Sicht ist es sehr wichtig, jetzt alle in diesem Thema in Deutschland engagierten Fachgesellschaften und Organisationen mit einzubeziehen und damit ein nachhaltiges, breites und starkes Bündnis zu initiieren. Neben Anästhesiologen, Internisten/Kardiologen, Intensiv- und Notfallmedizinern sowie vielen anderen Fachrichtungen, Fachgebieten und Berufsgruppen sollen dabei natürlich auch alle Hilfsorganisationen und weitere diesbezüglich maßgebliche Organisationen wie die Deutsche Herzstiftung u. a. mit eingeschlossen werden: einfach alle, die an der Versorgung von reanimierten Patienten beteiligt sind.

Ein ganz zentrales Thema vieler Aktionen und Aktivitäten ist die Schülerausbildung in Wiederbelebung. Nach dem positiven Beschluss des Schulausschusses der Kultusministerkonferenz (KMK), der Unterstützung unserer Initiativen durch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) [5] und dem ganz aktuell publizierten Positionspapier des European Resuscitation Council (ERC) zur Schülerausbildung in Wiederbelebung [6] ist es jetzt notwendig und an der Zeit, die Schülerausbildung in Wiederbelebung – mit 2 h pro Jahr ab der 7. Klasse in allen Schulen – in allen Bundesländern fest zu etablieren. Mecklenburg-Vorpommern und Baden-Württemberg gehen hier bereits mit gutem Beispiel voran, andere werden in Kürze folgen.

„Gemeinsam 10.000 Menschenleben zusätzlich in Deutschland retten“, das ist unser im Rahmen der Bad Boller Reanimationsgespräche gemeinsam entwickeltes Motto [7]. Wir kommen diesbezüglich auch in diesem Jahr sehr gut weiter voran. Sehr viele Menschen in Deutschland sind aktiv mit dabei. Und wir freuen uns ganz besonders über die Unterstützung unseres Bundesgesundheitsministers.