Die Nachricht, dass Peter Baskett am Freitag, den 18.04.2008 nach längerer Krankheit im Alter von 73 Jahren friedlich in Begleitung seiner Familie im Frenchay Hospital in Bristol verstorben ist, hat uns zutiefst erschüttert. Wenige Wochen zuvor noch schien es, als habe sich sein Zustand verbessert, sodass wir auf seine baldige Genesung hoffen durften.

Dr. Peter John Firth Baskett wurde am 26.07.1934 in Belfast geboren (Abb. 1). Nach dem Medizinstudium in Belfast und Cambridge sowie der praktischen Ausbildung am Victoria Hospital in Belfast führte ihn sein Weg 1962 zurück nach Bristol an die United Bristol Hospitals und das Frenchay Hospital. Von 1966 bis 1999 war er dort Consultant Anaesthetist. Hier gründete er eine der ersten Intensivstationen.

Abb. 1
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Dr. Peter J.F. Baskett

Daneben interessierte ihn die Verbesserung der Qualifikation und eine größere Professionalisierung des Rettungsdienstpersonals. Dies führte schließlich zur Einführung eines der ersten Paramedic-Systeme in Europa. Weitere Meilensteine seiner Tätigkeit waren u. a. die Einführung von Entonox (N2O/O2) als Analgesiegemisch im Rettungsdienst, die Übertragung von EKGs aus dem Rettungswagen ins Krankenhaus, die prähospitale Traumaversorgung und nicht zuletzt die kardiopulmonale Wiederbelebung.

Bei einer gemeinsamen Sitzung, u. a. zum Thema Rettungsdienst und „paramedics“, haben wir uns 1975 in Glasgow kennengelernt. Im September/Oktober des folgenden Jahres trafen wir uns anlässlich der Gründung des „Club of Mainz“ (in Analogie zum Club of Rome), der späteren „World Association for Disaster and Emergency Medicine“ (WADEM) bei Rudolf Frey in Mainz wieder. Als Protokollführer resümierte er am Schluss der Konferenz die „essentials“. Damit waren die „statutes“ formuliert und der Gründung des Club of Mainz stand nichts mehr im Wege.

Einer der Meilensteine seiner Tätigkeit war die kardiopulmonale Wiederbelebung

Bald darauf wurde er „Hon. Secretary and Treasurer of the Club of Mainz“ und später, nach dessen Umwandlung in die WADEM von 1989 bis 1993 deren Präsident. Im Sinne der WADEM sorgte er für größtmögliche Internationalität (auch die Mitarbeit zahlreicher deutscher Kolleginnen und Kollegen lag ihm sehr am Herzen). So trug er auch frühzeitig Sorge dafür, dass der Jubiläumskongress – 10th World Congress of Disaster and Emergency Medicine der WADEM, 1997 – an ihrem Gründungsort Mainz stattfinden konnte.

Im Jahr 1987 förderte er die Gründung der „International Trauma Anesthesia Critical Care Society“ (ITACCS) in Baltimore. Später wurde er auch deren Präsident. Wiederum sorgte er für Internationalität und förderte die Mitarbeit von Kolleginnen und Kollegen aus Deutschland bei Kongressen, in Arbeitsgruppen oder in Führungspositionen. Dank seiner und der Initiative anderer fand der ITACCS-Kongress 2000 unter der Leitung von M. Lipp in Mainz statt.

Ein weiteres Zusammentreffen mit Peter resultierte aus einer Einladung des neu gegründeten „European Resuscitation Council“ an das CPR Committee der European Academy of Anaesthesiology im Jahr 1990. Peter war gerade zum ersten Chairman des ERC gewählt worden. Auch daraus erwuchs eine jahrelange intensive und produktive Zusammenarbeit, die neben dem wissenschaftlichen und edukativen Charakter insbesondere das Ziel hatte, ERC-“guidelines“ zu entwickeln und in möglichst vielen europäischen Ländern, so auch in Deutschland, einzuführen (u. a. ERC-Kongress „Resuscitation 1994“ in Mainz).

Unermüdlich setzte sich Peter Baskett für die Verbreitung der ERC-Kurse ein. Wenn irgend möglich, begleitete er die Einführung persönlich und ggf. auch als Referent (mehr als 20 Länder). Seine persönliche Unterstützung der ERC-Kurse führte zu hoher Akzeptanz bei den Teilnehmern, die durch die Qualität seiner Präsentationen fasziniert, seine Attraktivität als Referent gefesselt und seine oft humorvollen praktischen Übungen besonders motiviert wurden.

Sein Konzept, die „guidelines“ und die „courses“ als ERC-Markenzeichen zu exportieren, ist in vollem Umfang gelungen.

Nicht zuletzt war er als Editor von Resuscitation für deutschsprachige Autoren ein unermüdlicher „interpreter“, der mit seinem Team die Beiträge in Format und Stil dem Standard der Zeitschrift – wo notwendig – adaptierte. Als Mitglied des „International Liaison Committee on Resuscitation“ (ILCOR) war er maßgeblich an der Gestaltung und Publikation der International Guidelines beteiligt. 2007 publizierte er mit seinem Bruder zusammen aus der gleichnamigen Resuscitation-Serie das Buch „Resuscitation Greats“, ein eindrucksvolles historisches Dokument.

Unvergessen geblieben sind die Vorbereitungsreisen für die ERC-Kongresse in Brighton, Mainz, Sevilla, Florenz etc., die gemeinsamen Vorträge in Portoroz (Slowenien) oder Triest. Unvergessen bleibt auch sein Einsatz und seine Unterstützung bei der Entwicklung des Utstein-Trauma-Projekts und der Skizzierung des European Trauma Course.

Für all das und vieles mehr sind wir ihm zu großem Dank verpflichtet. Wir werden seine Förderung, seinen Humor, seine Kreativität und seine Begeisterungsfähigkeit, mit der er Mitarbeiter des Rettungsdienstes, Notärzte und Notärztinnen etc. motivieren konnte, sehr vermissen. Peter Baskett wird in unserer dankbaren und ehrenden Erinnerung lebendig bleiben. Unser gemeinsames Gedenken gilt seiner Familie, ohne die – wie er oft betonte – sein intensives Arbeitspensum nicht möglich gewesen wäre.

W.F. Dick