Durchgangsärztliche Diagnostik von Sprunggelenkfrakturen

Zusammenfassung

Hintergrund

Kindertraumatologie stellt nicht die Behandlung kleiner Menschen nach Maßstäben der Erwachsenentraumatologie dar. Am Beispiel der Sprunggelenkfrakturen soll die Qualität der Frakturdiagnostik der durchgangsärztlichen Behandlung hinsichtlich der Notwendigkeit einer Zusatzspezialisierung erfasst und beurteilt werden.

Methode

Im Rahmen einer retrospektiven Datenanalyse der Unfallkasse Hessen wurden 621 Sprunggelenkverletzungen von Kindern (bis einschließlich dem 13. Lebensjahr) in 10 Jahren erfasst. Anhand der Unfallanzeigen und Folgeberichte konnten 433 Fälle ausgewertet werden. In 57,6% lag eine nachvollziehbare kinderspezifische Diagnose vor. In 42,4% entsprach die Frakturbeschreibung nicht den Kriterien der Kindertraumatologie oder es wurde lediglich das Vorhandensein einer Fraktur ohne ausreichend genaue Beschreibung dokumentiert.

Resümee

Die Daten zeigen, dass bisher nicht in allen Fällen eine Diagnosestellung im Sinne einer kindertraumatologischen Klassifikation erfolgte. Zugangsvoraussetzungen zur Teilhabe an der Behandlung verletzter Kinder und/oder entsprechende Weiterbildungsangebote sollten helfen, die Qualität kinderspezifischer Diagnostik zu verbessern.

Abstract

Background

Dealing with paediatric trauma is far more than treatment of just small people with the armamentarium of adult care. The aim of this study was the analysis of diagnostic quality in German trauma services using the example of paediatric ankle trauma, which is directed to clarify the need for further specialism in physicians involved in the care of young patients.

Methods

Employing a retrospective analysis of documented school or kindergarten accidents over a 10-year period a total of 621 ankle injuries of children up to the age of 13 years were identified. Of these, 433 cases were analysed on the basis of the accident report form and follow-up reports. A correct diagnosis was found in 57.6%, while in 42.4% the diagnosis did not meet requested child-specific standards.

Conclusion

The data show that a number of physicians involved in the treatment of paediatric injuries is not sufficiently trained in paediatric injury patterns and potential complications. Establishing requirements in combination with continuous education should help to overcome these shortcomings in paediatric trauma care.