Klinische und radiologische Ergebnisse nach Augmentationen – eine prospektive Evaluation

Zusammenfassung

Die vorliegende Arbeit erfasst die Verlaufsuntersuchung nach Augmentation atrophierter Kieferknochen im Ober- bzw. Unterkiefer in Kombination mit enossalen Implantaten und evaluiert die Erfolgsaussichten dieses Therapieansatzes.

Es wurden insgesamt 50 Patienten (24 Männer und 26 Frauen) der Klinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer-, Gesichtschirurgie der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg nach augmentativen Maßnahmen über einen Zeitraum von fünf Jahren prospektiv nachuntersucht. Der Altersdurchschnitt der weiblichen Patienten lag bei 59,1 und bei den männlichen Patienten bei 56,9 Jahren. Bei allen Patienten wurde eine Augmentation vom autogenen Knochen oder Knochenersatzmaterialien durchgeführt, enossale Implantate inseriert und diese mit festsitzendem oder herausnehmbarem Zahnersatz versorgt.

Insgesamt wurden 293 Implantate fünf verschiedener Systeme eingesetzt, davon gingen zehn Implantate bei acht Patienten verloren. Drei Implantate gingen in der Einheilphase und sieben Implantate nach der prothetischen Versorgung verloren. Dies entspricht einer kumulativen Überlebensrate von 96,6%. Die Erfolgsrate lag, bei Zugrundelegung der von Karoussis et al. [25] definierten Erfolgskriterien bei 94,04%.

Im Augmentationsbereich war bei kumulativer Betrachtung aller Augmentationsgruppen und Lokalisationen nach zwölf Monaten eine Resorption der vertikalen Augmentationshöhe von 26,4% zu verzeichnen, diese betrug nach fünf Jahren 31,67%. Fünf Jahre postoperativ wies der augmentierte Bereich im Oberkiefer einen vertikalen Knochenabbau von 35,88% und im Unterkiefer von 26,05% auf. Im Seitenzahnbereich war der vertikale Abbau des augmentierten Knochens signifikant um 38,72% höher als im Frontzahnbereich mit 28,26% (P-Wert 0,048).

Die Messung der Sulcusfluidfliessrate (SFFR) zeigte, dass sie signifikant mit dem Knochenabbau korrelierten (P-Wert 0,03), d. h., dass bei erhöhter SFFR ein erhöhter vertikaler Knochenabbau feststellbar war. Die SFFR korrelierte ebenso mit der Taschentiefe und verhielt sich entgegengesetzt proportional zur Höhe der attached Gingiva.

Abstract

The clinical follow up of atrophic jaws treated with augmentation procedures and dental implants is demonstrated and evaluated over a period of five years. In total 50 patients (24 male and 26 female) from the department of maxillofacial surgery of the Friedrich Alexander University Erlangen–Nuernberg who received an augmentation procedure were prospectively evaluated. The mean age was 59.1 years on the female and 56.9 years on the male patients. All patients received prior to implant placement an augmentation with autogenous bone or a bone substitute and were reconstructed using a fixed or removable implant borne rehabilitation. Overall 293 implants from five different systems were used, 10 implants on eight patients were lost in the observation period. Three implants were lost during the healing period and seven after prosthetic rehabilitation. This leads to a cumulative survival rate of 96.6%. The success rate, according to the criterions defined by Karoussis et al. [25] was 94.04%. After twelve months in the area of augmentation an overall resorption rate of 26.4 % was found, at five years the rate mounted to 31.67%. Comparing the resorption rates in maxilla and mandible the vertical loss was 35.88%, rsp. 26,05%. Comaring the posterior and anterior augmentation areas the vertical loss was significantly (p: 0.048%) higher in the posterior with 38.72% compared to 28.26% in the anterior region. Measurement of the SFFR (sulcus fluid flow rate) demonstrated a significant (P. 0.03) correlation with bone resorption, meaning that higher SFF rates showed higher rates of vertical resorption. Additionally a high SFF rate correlated with higher pocket depths and reduced keratinized periimplant gingival rates.