Am 7. Dezember 2013 ist Dr. Roy Greenberg (Abb. 1) in Cleveland (Ohio) verstorben. Er wurde nur 49 Jahre alt. Mit ihm verliert die Gefäßchirurgie eine der bedeutensten Persönlichkeiten, die das Fach entscheidend mitgeprägt und beeinflusst hat. Alle, die Dr. Greenberg nahe standen oder ihn als begeisternden Wissenschaftler, genialen Chirurgen oder Freund schätzten und verehrten, sind von dem Verlust betroffen.

Abb. 1
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Dr. Roy Greenberg

Dr. Greenberg wurde am 9 November 1964 in Ithaka, New York, geboren. Nach dem Studium der Medizin in Cincinnati begann er seine chirurgische Weiterbildung an der Rochester University, wo er von Dr. DeWeese, Dr. Green und Dr. Ouriel ausgebildet wurde. Während dieser Zeit interessierte er sich für die radiologisch geführten Interventionen. Seine Kenntnisse auf dem Gebiet vertiefte er bei Dr. Ivancev während seines Aufenthaltes in Malmo.

Nach einer einjährigen Tätigkeit an der Rochester University folgte er 1999 Dr. Ouriel nach Cleveland, wo er „Director of Endovascular Research and Peripheral Vascular Core Laboratory“ wurde. Unter dem Einfluss von außerordentlichen Persönlichkeiten wie Ken Ouriel, Ed Beven und Norman Hertzer entwickelte er sich hier zu einem patientenorientierten Arzt mit einem besonderen Interesse für die weniger invasiven Therapieverfahren. In diesem Zusammenhang ist es deshalb auch nicht erstaunlich, dass endovaskuläre Techniken einen außergewöhnlich großen Stellenwert bei seinem experimentellen und klinischen Forschungsprogramm einnahmen. Die Ergebnisse seiner Forschung sind in mehr als hundert hochrangigen Literaturstellen zu lesen. In Zusammenarbeit mit David Hartley, Michael Lawrence-Brown und Timothy Chuter entwickelte er Gefäßprothesen, die wir mittlerweile routinemäßig zur Behandlung von komplexen Aortenerkrankungen verwenden.

Dr. Greenberg war für viele von uns ein Vorbild. Seine Freundlichkeit, Offenheit, Hilfsbereitschaft, aber auch Lebensfreude werden uns nachhaltig in Erinnerung bleiben. Seiner Frau Alicia und seinen Kindern Zachary und Lucas gilt unser aufrichtiges Mitgefühl.

Wir alle bleiben ihm in Dankbarkeit und mit Hochachtung verbunden.

Giovanni Torsello