Zum Jahresende 2010 ist Herr Dr. med. Hans-Joachim Florek (Abb. 1) aus Dresden aus dem Vorstand der Deutschen Gesellschaft für Gefäßchirurgie und Gefäßmedizin (DGG) ausgeschieden. Eigentlich ein ganz gewöhnlicher Schritt nach der Wahl für ein Amt auf Zeit, sollte man meinen. Nicht so bei Achim Florek, der der DGG 18(!) Jahre als Vorstandsmitglied, Schatzmeister und Präsident gedient hat und in dieser Zeit die Geschicke der DGG maßgeblich geprägt hat!

Abb. 1
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Dr. Hans-Joachim Florek

Achim Florek wurde 1992 anlässlich der 8. Jahrestagung in Dresden erstmals in den DGG-Vorstand gewählt. Im Jahr 1999 übernahm Achim Florek dann das äußerst wichtige Amt des Schatzmeisters und sorgte bis 2004 dafür, dass die DGG immer finanziell abgesichert war. Es folgten weitere 6 Jahre als Vize-Präsident 2005/2006, Präsident 2007/2008 und Past-Präsident 2009/2010.

Achim Florek wurde 1992 anlässlich der 8. Jahrestagung in Dresden erstmals in den DGG-Vorstand gewählt

Die Tätigkeit von Achim Florek ist somit eng mit der Entwicklung der DGG in den beiden letzten Jahrzehnten verbunden. Neben seiner absolut verlässlichen und umsichtigen Tätigkeit als Schatzmeister der DGG sind hierbei insbesondere die Mitgestaltung des Konzepts interdisziplinärer/multimodaler Gefäßzentren und die Einrichtung einer professionellen Geschäftsstelle in Berlin zu nennen. Unvergessen sind natürlich die Kongresspräsidentschaften anlässlich der Jahrestagungen 1992 und 2008 in Dresden, die er zusammen mit seiner lieben Frau Birgit wissenschaftlich, wirtschaftlich und menschlich außergewöhnlich erfolgreich gestaltet hat. 1992 war dies die erste Jahrestagung, die nach der deutschen Wiedervereinigung in den neuen Bundesländern durchgeführt wurde. Dieser Kongress hat ganz entscheidend geholfen, die DGG als gemeinsame Fachgesellschaft aller deutschen Gefäßchirurginnen und Gefäßchirurgen im Westen und im Osten zu verankern und die sich ehemals fremden Kolleginnen und Kollegen zusammenzuführen. Die Jahrestagung 2008 wiederum setzte einen wesentlichen Akzent für die Integration endovaskulärer Verfahren in das Armamentarium der Gefäßchirurgie und brachte dies auch in Kursen und Workshops für unseren Nachwuchs zum Ausdruck.

Nach den beruflich schwierigen Jahren zu Zeiten der DDR und langjähriger Tätigkeit als Chefarzt im Klinikum Dresden-Friedrichsstadt, hat Achim Florek vor Kurzem nochmals den Sprung ins kalte Wasser gewagt und eine Klinik für Gefäßchirurgie am Rande Dresdens neu konzipiert. Wie selbstverständlich hat er es geschafft, diese innerhalb von nicht einmal 2 Jahren auf ein Niveau zu bringen, welches andernorts erst nach vielen Jahren (wenn überhaupt) erreicht wird.

Es ist aber nicht nur die unübertroffene Anzahl von 18 Jahren, welche Achim Floreks Wirken innerhalb der DGG auszeichnet. Nein, als langjähriger Mitstreiter darf ich sagen, dass es seine menschliche Warmherzigkeit, gepaart mit einer glasklaren und absolut unbestechlichen Analyse war, die mich immer – auch wenn wir einmal unterschiedlicher Meinung waren – tief beeindruckt hat. Eitelkeit und Arroganz, Egoismus und Machtdenken – alles Fremdwörter im Leben Achim Floreks. Ganz im Gegenteil verwandte er über 18 Jahre seine Energie und Schaffenskraft zu ganz erheblichen Teilen zum Wohlergehen der DGG, eine Lebensleistung, die vielleicht erst mit einigem zeitlichen Abstand in ihrer ganzen Bedeutung gewürdigt werden kann.

In diesem Sinne möchte ich mich im Namen der Schriftleitung und des Herausgebergremiums der Gefässchirurgie, aber auch als langjähriges Mitglied des DGG-Vorstands für 18 Jahre hervorragende Vorstandsarbeit bedanken. Achim Floreks Erfahrung, Umsicht und klare Analyse werden uns fehlen!

Persönlich wünsche ich Dir, lieber Achim, alles erdenklich Gute, Kraft, Gesundheit und Erfolg. Du hast dich um die DGG und die Gefäßchirurgie in Deutschland verdient gemacht.

Mit den besten Grüßen

Hans-Henning Eckstein

Herausgeber der Gefässchirurgie und Past-Präsident der DGG