Einleitung

Standardisierte Prozeduren in der Medizin (z. B. Standard Operating Procedures, kurz: SOPs) dienen als Diagnostik- und Therapieanleitungen der Qualitätssicherung klinischer Abläufe [6].

Eine Bestandsaufnahme der Arbeitsgruppe (AG) Palliativmedizin im Netzwerk der deutschen Comprehensive Cancer Center (CCCs) lässt einen Bedarf an palliativmedizinischen SOPs vermuten [2, 4]. Demnach besteht in der palliativmedizinischen Versorgung aktuell ein Mangel an symptom-, behandlungspfad- sowie prozessbezogenen SOPs zur palliativmedizinischen Versorgung innerhalb der von der Deutschen Krebshilfe (DKH) geförderten CCCs [4]. Zugleich ist auch international die Integration von palliativmedizinischen Behandlungsleitlinien bisher noch unzureichend [1].

Die AG versteht daher ihre Aufgabe darin, zusammen mit der Koordinationsstelle und der AG SOP des CCC-Netzwerks SOPs zur palliativmedizinischen Versorgung zu entwickeln und frei zugänglich zur Verfügung zu stellen. Das in der Versorgung von Tumorpatienten tätige Personal soll durch SOPs Unterstützung in ihrem Handeln und Entscheiden erhalten, um eine qualitativ hochwertige und am neusten Stand der Wissenschaft ausgerichtete Behandlung anbieten zu können. Die Versorgung von Patienten mit unheilbaren Erkrankungen kann trotz individueller Bedürfnisse von palliativmedizinischen SOPs profitieren [5]. Schließlich geht die onkologische Versorgung von Patienten mit der Linderung von Beschwerden und damit mit der Integration der allgemeinen und spezialisierten Palliativmedizin einher. Die Verbindung der beiden Fächer, Onkologie und Palliativmedizin, spiegelt sich in einer Vielzahl von hier zukünftig erscheinenden SOPs wider (Tab. 1).

Tab. 1 Themen der in der AG Palliativmedizin (CCC-Netzwerk) erstellten Standard Operating Procedures (SOPs)

Methode

In der AG Palliativmedizin wurden Themen für SOPs (Tab. 1) ausgewählt, die in der Bestandsaufnahme von den befragten Palliativmedizinern am häufigsten als relevant eingestuft wurden. Die palliativmedizinischen Vertreter aus den CCCs haben sich entsprechend ihres Schwerpunkts oder Interesses jeweils für ein Thema zuständig erklärt. Es wurde von der AG SOP ein Template sowie ein Handbuch zur Erstellung von SOPs [2] zur Verfügung gestellt. Die SOPs sollten unter Berücksichtigung der aktuellen Literatur sowie der S3-Leitlinie „Palliativmedizin für Patienten mit einer nicht heilbaren Krebserkrankung“ [3] entwickelt werden. Im weiteren Verlauf hat die Koordinationsstelle die eingereichten SOPs aller beteiligten CCCs überarbeitet und mit den jeweiligen Autoren abgestimmt. Anschließend wurden die SOPs zur formalen Korrektur an die AG SOP des Netzwerks der deutschen CCCs weitergeleitet. Nach Einarbeitung der Anregungen der AG SOP durch die Koordinationsstelle wurden die SOPs jeweils zwei weiteren CCCs zugestellt, die sich vorab zu einem Review des SOP-Themas bereit erklärt haben. Die Koordinationsstelle hat daraufhin zusammen mit den Ersterstellern der SOPs die Review-Anmerkungen eingearbeitet. Nachdem die Änderungen in die SOPs eingeflossen sind, gelten die SOPs aktuell als konsentiert.