Geschätzte Leserinnen und Leser,

die Entwicklungen der letzten Jahre waren von starker Intensität und Unsicherheit für uns alle geprägt, sei es die Corona Pandemie, die ökologischen und sozialen Herausforderungen oder der unrechtfertigbare Angriffskrieg auf ein europäisches Land. Sie alle haben uns gezeigt, wie unheimlich wichtig es auf einer globalen Bühne ist, dass wir in Europa zusammenstehen. Denn eines ist inmitten dieser Turbulenzen klar geworden, nur gemeinsam sind wir stark, nur gemeinsam können wir all dem erfolgreich begegnen und die Zukunft positiv gestalten.

Es freut mich daher besonders, Ihnen die gegenständliche Ausgabe der BHM näher bringen zu dürfen. Sie beinhaltet acht Beiträge zur „European University Alliance on Responsible Consumption and Production“, kurz EURECA-PRO. „Die „Europäischen Universitäten“ unterstützen eine systemische, strukturelle und nachhaltige transnationale Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Hochschuleinrichtungen in ganz Europa, die alle Aufgabenbereiche abdeckt: Bildung, Forschung, Innovation und Dienste für die Gesellschaft“ [1].

Die hier veröffentlichten Beiträge beschreiben in einer resümierenden Weise die Lehr- und Forschungsaktivitäten von EURECA-PRO, einer Initiative, gestartet von der Montanuniversität Leoben im Rahmen ihrer Internationalisierungsbestrebungen einerseits und andererseits im Rahmen der Weiterentwicklung zu einer Universität, die aufbauend auf ihren technischen Fachkompetenzen im Rohstoff, -Metallurgie, Werkstoff- und Energiebereich, Lösungen für die globalen Herausforderungen der Menschheit im Klima und Nachhaltigkeitsbereich entwickelt. Die langfristige Vision von EURECA-PRO ist es, der Exzellenzknotenpunkt Europas in „Responsible Consumption and Production“ zu sein, ein Thema, das auch als Nachhaltiges Entwicklungsziel 12 der Vereinten Nationen bekannt ist. Als einzige Universität in Österreich führt die Montanuniversität Leoben eine solche European University als Lead an und übernimmt damit eine wichtige gestaltende Rolle für die Verschränkung der Bereiche Konsum und Produktion, als Basis für die Entwicklung zirkulärer Stoffflusssysteme auf dem Weg zu verantwortlich gestalteten Versorgungsmustern für die Gesellschaft.

Nicht nur hinsichtlich der Erweiterung im Fachbereich, also der Verbindung von Konsum und Produktion, sondern auch hinsichtlich der Dimension in Lehre und Forschung, ist EURECA-PRO für die Montanuniversität ein langfristiges Zukunftskonzept von enormer Bedeutung. Sowohl die neuen Studienrichtungen „Circular Engineering“ und „Responsible Consumption and Production“ als auch eine Reihe von Forschungsschwerpunkten im Nachhaltigkeitsbereich sind ein beeindruckender Beweis über den nachhaltigen Weg, den die Montanuniversität hier einschlägt. In der Strategie 2030+ sind die Details dieser Entwicklung aufgezeigt.

Eine wichtige Rolle im Rahmen von EURECA-PRO nehmen auch die aktuell sieben Partneruniversitäten ein, welche in den Beiträgen der aktuellen BHM Ausgabe vorgestellt werden. Mit dem starken EURECA-PRO Konsortium können die wesentlichsten Teile von Responsible Consumption und Responsible Production hervorragend interdisziplinär abgedeckt werden und eine gesamthafte europäische Dimension sowohl in die neuen Studienrichtungen als auch in die neuen Forschungsverbünde eingebracht werden. Mit Fug und Recht kann sich EURECA-PRO als die größte Initiative weltweit im Bereich Responsible Consumption und Responsible Production bezeichnen und hat zweifellos das Potenzial neue nachhaltige Maßstäbe zu setzen.

Glückauf

Peter Moser