Im Zuge des Studiums an der Montanuniversität Leoben besteht für Studierende die Möglichkeit, bei den einzelnen Lehrstühlen als studentische MitarbeiterInnen zu arbeiten. Einer der Lehrstühle ist der Lehrstuhl für Bergbaukunde, Bergtechnik und Bergwirtschaft, zu dem auch die Arbeitsgruppe Fördertechnik und Konstruktionslehre gehört. Durch die Mitarbeit an verschiedenen Projekten mit Firmenpartnern lernen die studentischen MitarbeiterInnen unterschiedliche Bereiche kennen und bekommen dadurch einen guten Einblick in das spätere Arbeitsleben.

Ein großer Bereich der Arbeiten der studentischen MitarbeiterInnen ist die Simulation mit der Diskreten Elemente Methode (DEM). Mit dieser Simulation werden einerseits bereits bestehende Anlagen und andererseits Anlagen in der Entwicklungsphase nachgestellt, um die vorgegebenen Funktionen der Anlage zu testen und kontrollieren. Für die Kalibration der Simulation werden Parameter benötigt, welche durch Schüttgutversuche ermittelt werden. Es werden für verschiedene Firmenpartner Simulationen durchgeführt, wie beispielsweise die in Abb. 1 dargestellte Zentralschurre eines Schiffsbeladers der Firma Sandvik.

Abb. 1
figure 1

Zentralschurre eines Schiffsbeladers

Der Lehrstuhl besitzt eine eigene Versuchsanlage, welche aus vier Förderbändern besteht, die das Schüttgut im Kreis transportieren. Bei dieser können unterschiedliche Prototypen der Gurtfördertechnik, Schurren im Modellmaßstab oder auch Schüttgut auf deren Verhalten getestet werden. Mithilfe der angebrachten Prüf- und Überwachungssystemen werden unterschiedliche Daten gemessen, welche mit der Simulation verglichen werden. Diese Versuchsanlage wurde von studentischen MitarbeiterInnen im Rahmen einer Bachelorarbeit konstruiert, ausgelegt und aufgebaut.

Im Zuge eines Projektauftrags mit der Firma REMA TIP TOP AG sollte ein bereits bestehendes Gurtdickenmessgerät verbessert beziehungsweise neu entwickelt werden. Für den Prototyp wurde in sehr kurzer Zeit ein Konzept erarbeitet und umgesetzt, um diesen bei der Bauma 2019 vorzustellen. Danach wurde der Prototyp weiterentwickelt und verbessert, um die gestellten Vorgaben zu erfüllen. All dies wurde von studentischen MitarbeiterInnen unter Absprache mit dem Firmenpartner und dem Betreuer realisiert. In Abb. 2 ist das entwickelte Gerät abgebildet.

Abb. 2
figure 2

Gurtdickenmessgerät

Des Weiteren werden auch Machbarkeitsstudien durchgeführt, bei denen herausgefunden werden soll, ob und wie die vorgegebene Aufgabenstellung realisiert werden kann.

Ein anderer Aufgabenbereich sind die Kontroll- und Überwachungsarbeiten bei Projekten. Dabei wird beispielsweise für einen Projektpartner eine Schurre konstruiert, auf die verschiedene Materialien aufgetragen werden, um diese auf Verschleiß zu testen. Die Aufgabe der studentischen MitarbeiterInnen ist dabei, die Schurre zu konstruieren, den Einbau zu kontrollieren und den Verschleiß der aufgetragenen Materialen zu kontrollieren und überwachen.

Für studentische MitarbeiterInnen besteht auch die Möglichkeit, in der lehrstuhleigenen Werkstatt zu arbeiten. Dort werden zum Beispiel selbst konstruierte Prüfstände gebaut, Schweißarbeiten, Reparaturen und Umbauarbeiten für die Versuchshalle, die Werkstatt und die diversen Prüfstände in den Laboren durchgeführt.

Zu dem stehen Labore zur Verfügung, in denen Schüttgutparameter ermittelt werden können. In diesen besteht auch die Möglichkeit mittels eines 3D-Druckers Prototypen zu bauen.

Für die einzelnen Projekte müssen Literaturrecherchen durchgeführt werden, wobei die studentischen MitarbeiterInnen sehr viele Erfahrungen sammeln, welche sie für ihre eigenen Bachelor- und Masterarbeiten nutzen können.