FormalPara Erwiderung

Zum Leserbrief von Klessinger S, Legat M, Schneider M (2020) Nicht alle Therapien, die Radiofrequenz verwenden, lassen sich über einen Kamm scheren. Schmerz https://doi.org/10.1007/s00482-021-00561-6

FormalPara Originalbeitrag

Likar R, Auer J, Chavanne A et al (2021) Interdisziplinäres Positionspapier: der Stellenwert der Radiofrequenzdenervierung in der Therapie chronischer Schmerzen. Schmerz 35:124–129. https://doi.org/10.1007/s00482-020-00526-1

Bei unserem Artikel handelt es sich um ein Positionspapier, das versucht, den Stellenwert der Radiofrequenztherapie in der Therapie chronischer Schmerzen darzustellen. Naturgemäß ist es herausfordernd, in einem Konsensusmeeting einen Konsens zu unterschiedlichsten Radiofrequenzmethoden und verschiedensten Indikationsstellungen zu finden. Unser Papier erhebt somit auch in keiner Weise den Anspruch einer Metaanalyse mit „evidence rating“ im klassischen Sinne.

In unserem Artikel werden die sorgfältige Patientenauswahl und Indikationsstellung sowie eine zuvor durchgeführte akribische und kritische Testung als Voraussetzungen für die Therapie mehrmals erwähnt. Unsere langjährige Erfahrung in der medikamentösen und nichtmedikamentösen Schmerztherapie zeigt uns, dass eine von Ihnen kritisierte Schmerzlinderung von „lediglich“ 30–50 % für uns und unsere SchmerzpatientInnen klinisch durchaus relevant ist. Natürlich wäre eine 100 %ige Schmerzreduktion bei Testblockade optimal, diese ist jedoch häufig nicht erreichbar [1].

Eine begriffliche Unschärfe in unserem Artikel („gepulste Radiofrequenzdenervation“) wurde von Ihnen in Ihrem Leserbrief herausgearbeitet und kritisiert. Diese Kritik erscheint uns gerechtfertigt, da uns natürlich auch bewusst ist, dass eine Denervation im Bereich der segmentalen Hinterwurzelganglien für den Patienten unerwünschte Folgen hätte [2].