Zusammenfassung
Die Konzepte des ödipalen Dreiecks und der frühen Triangulierung stellen die Bedeutung triadischer Beziehungserfahrungen und Phantasiebildungen für die psychosexuelle Entwicklung und das psychische Funktionieren aus psychoanalytischer Sicht dar. Verknüpft man diese triadischen Vorstellungen mit dem symbolischen und kulturellen Rahmen, der sie umgibt und auf den sie sich beziehen, so werden diese Konzepte um einen 4. Pol erweitert. Erst die Erweiterung der Triade um einen 4. Pol, auf den sich das Geschehen im Dreieck bezieht, erlaubt es, von einem psychischen oder „triangulären Raum“ (Britton) zu sprechen. Mit dieser Erweiterung der bestehenden zweidimensionalen Triangulierungskonzepte zu einem dreidimensionalen Vorstellungsraum erhält das Geschehen in der Triade einen Anschluss an die Außenwelt; die familiaristische Verkürzung, die das Denken im zweidimensionalen Dreieck Vater—Mutter—Kind enthält, wird aufgehoben und Aspekte therapeutischer Triangulierungsprozesse lassen sich umfassender beschreiben.
Abstract
The concepts of oedipal triangle and early triangulations emphasize the significance of triadic relational experiences as well as corresponding phantasies for the psycho-sexual development and for mental functioning in psycho-analytic view. The connection of these triadic concepts with a symbolic and cultural framework leads to a fourth pole. It is only through this extension of the triad by a fourth pole to which the triadic scene is relating to that we can speak of a “triangular space” (Britton). By this turn of the existing two-dimensional concepts of triangulation into a three-dimensional space of imagination the experience inside the triad is becoming connected with the outside world. Thus the familiaristic reduction of thinking in the two-dimensional triangle father-mother-child is suspended in favour of a view which makes it possible to describe aspects of therapeutic triangulation more precisely.
Notes
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Grieser, J. Von der Triade zum triangulären Raum. Forum Psychoanal 19, 99–115 (2003). https://doi.org/10.1007/s00451-003-0167-0
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