Das Frühjahrstreffen des Forschungskollegs Geriatrie der Robert-Bosch-Stiftung fand am 6./7. Juni 2011 in Stuttgart statt. Das zweimal im Jahr veranstaltete Treffen richtete diesmal den Fokus auf eine der wichtigsten altersbezogenen Erkrankungen unserer Zeit, nämlich die Demenz und ihre häufigste Form, die Alzheimer-Demenz. Die Stipendiaten des Forschungskollegs Geriatrie hielten Vorträge zu wichtigen sozialen und klinischen Themen der Demenzerkrankung. Die begleitende Meet-the-Expert-Session wurde geleitet von Prof. Hans Förstl (TU München) zum Thema „Perspektiven der Demenz“.

Hauptthema des Treffens war die Problematik schwerer kognitiver Beeinträchtigungen mit dem Ziel, die Aufmerksamkeit von Geriatern in unterschiedlichen Versorgungsstrukturen systematisch auf die Ursachen und Konsequenzen dieser Erkrankung zu lenken. Dieses Ziel wurde unseres Erachtens umfassend erfüllt. Weitere wichtige Aspekte zum Thema „Demenz“ gingen aus den Diskussionen während des Treffens hervor.

Solche Aspekte sind beispielsweise

  • die Betrachtung der Demenz als heterogenes Syndrom mit einem Kontinuum von normalem „zerebralen Altern“ zu kognitiven Einschränkungen verschiedener Schweregrade,

  • das Problem der Definition und Namensgebung [1],

  • Schwierigkeiten bei der Diagnose [2, 3] und Behandlung,

  • die Herausforderungen bei neurologischen (Liepelt-Scarfone et al., dieses Heft), psychiatrischen (Hummel et al., dieses Heft) und metabolischen (Bahrmann et al., dieses Heft) Begleiterkrankungen,

  • die enormen Konsequenzen durch Mobilitätseinschränkung (Jamour et al., dieses Heft),

  • das Management von Schmerzen (Lukas et al., dieses Heft) und des Lebensendes (Zieschang et al., dieses Heft),

  • die Suche nach pragmatischen und effizienten Präventionsstrategien, um möglichst vielen Menschen die kognitive Gesundheit zu erhalten (Denkinger et al., dieses Heft, Polidori u. Pientka, dieses Heft, [5]),

Das Treffen war durch die Diskussion der Stipendiaten des Forschungskollegs Geriatrie der Robert-Bosch-Stiftung und ihrer Mentoren (Zentrumsleiter) außerordentlich erfolgreich. Wir möchten auf diesem Weg unsere Diskussion einem größeren Kreis vorstellen und so zur fachlichen Weiterentwicklung dieses eminent wichtigen Themas beitragen.