In unserer Sprechstunde stellte sich ein 27-jähriger Patient mit seit 3 Jahren deutlich zunehmendem Blendungsempfinden und Visusminderung vor. Der bestkorrigerte Fernvisus betrug rechts/links 0,6/0,8 dezimal. Es bestanden keine Vorerkrankungen. In der Spaltlampenuntersuchung zeigte sich bilateral eine ausgeprägte Cataracta coerulea. Namensgebend für diese Form der kongenitalen Katarakt sind die bläulichen, speichenförmig angeordneten Trübungen im adulten und fetalen Linsenkern (Abb. 1a und b). Diese kommen in der Vorderabschnitts-OCT als hyperreflektive Punkttrübungen zur Darstellung (Abb. 1c). Die Entwicklung der Trübungen beginnt in den frühen Lebensjahren und schreitet langsam bis ins Erwachsenenalter voran. Eine solche Katarakt tritt meist isoliert auf und wird autosomal-dominant vererbt. Auch in unserem Fall wurden bereits Familienmitglieder des Patienten mit einer Cataracta coerulea in unserer Klinik operiert. Der Großteil der Patienten ist im Kindesalter asymptomatisch und stellt sich erst im Erwachsenenalter mit Symptomen in Form von Blendungsempfinden und Kontrastverlust vor. Eine Kataraktoperation geht mit einer sehr guten Visusprognose einher.
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G.U. Auffarth und R. Khoramnia geben Forschungsförderung und Vortragstätigkeiten von Heidelberg Engineering an. L. Britz gibt an, dass kein Interessenkonflikt besteht.
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Britz, L., Auffarth, G.U. & Khoramnia, R. Cataracta coerulea. Ophthalmologie (2024). https://doi.org/10.1007/s00347-024-02023-7
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