Zusammenfassung
Der Artikel hat das Ziel, den Rücktritt Herxheimers als Vorsitzender der Deutschen Pathologischen Gesellschaft im Jahr 1933 neu zu beleuchten und in einen aktuellen Kontext zu stellen. Wir stellen fest, dass die damalige Deutsche Pathologische Gesellschaft zur Ausbreitung des Nationalsozialismus beigetragen und ihn unterstützt hat. Herxheimer wurde zum Opfer, sein Schicksal besitzt aber auch eine selbst verschuldete Tragik. Der Beitrag stützt sich auf Methoden der Geschichts- und Kulturwissenschaften.
Abstract
The article offers a new approach to the retirement of Herxheimer as head of the German Society of Pathology in 1933 and frames it in a new context. The result is that the German Society of Pathology of the time contributed to National Socialism and supported it. Herxheimer became a victim, but his tragic fate was partly self-inflicted. This article is based on the methods of historical and cultural studies.
Notes
Wirtschaftliche Vereinigung selbstständiger pathol. Anatom. Prosektoren. Gegründet im April 1921 auf der Tagung d. Deutsch. Pathol. Gesellschaft in Jena [4].
G. B. Gruber und W. Fischer behaupten, L. Aschoff und G. Herxheimer verband u. a. die Liebe zu burschenschaftlichen Verbindungen. Vgl.[7].
Im Jahr 2001 suggerierte G. Dohm zudem in seiner Geschichte der Histopathologie, G. Herxheimer habe zunächst seine berufliche Stellung als Leiter der Prosektur in Wiesbaden verloren und dann erfolgte der Rücktritt als Vorsitzender der Deutschen Pathologischen Gesellschaft [8]. G. Dohm und W. Remmele stellen die DPG als Opfer der Nationalsozialismus dar, eine Position, die aus heutiger Sicht unhaltbar ist. Vgl. [9].
M. Mattulat unterschätzt aber in seiner Darstellung die Rolle G. B. Grubers beim Rücktritt G. Herxheimers, da er sich vor allem auf den zeitgenössischen Schriftwechsel Gruber/Aschoff stützt [10]..
Hier ist Leopold Lichtwitz (1876–1943) gemeint, der damalige Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin, der 1933 aufgrund seiner jüdischen Herkunft von diesem Amt zurücktreten musste, aus dem Virchow-Krankenhaus entlassen wurde und in die USA emigrierte. Vgl. Art. [16].
Vgl. zu M. Staemmler: [22].
Zu A. Gohn vgl. [24].
Vgl. dazu [30].
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N. M. Franke und K.-F. Bürrig geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht.
Für diesen Beitrag wurden von den Autoren keine Studien an Menschen oder Tieren durchgeführt. Für die aufgeführten Studien gelten die jeweils dort angegebenen ethischen Richtlinien.
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Der vorliegende Beitrag entstand im Rahmen des vom Bundesverband Deutscher Pathologen finanzierten Forschungsprojektes zum Thema „Pathologie und Pathologen in der NS-Zeit“.
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Franke, N.M., Bürrig, KF. Der Rücktritt Prof. Gotthold Herxheimers als Vorsitzender der Deutschen Pathologischen Gesellschaft 1933 in neuem Licht. Pathologe 40 (Suppl 3), 306–310 (2019). https://doi.org/10.1007/s00292-019-00714-6
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