Deskriptive Statistiken
Deskriptive Statistiken der relevanten Variablen finden sich in Tab. 1.
Zusammenhänge der Kontrollvariablen mit Gaming und ADHS-Tendenzen
Alter der Eltern und Kinder
Nur das Alter von Eltern und Kindern (ρ = 0,29, p < 0,001) sowie das Alter der Kinder und Tendenzen zur Hyperaktivität (ρ = −0,18, p = 0,004) korrelierten signifikant. Keine weiteren Korrelationen mit dem Alter der Eltern bzw. der Kinder waren signifikant. Es lagen keine Altersunterschiede zwischen computerspielenden Eltern und denen, die nicht spielten, vor. In der Gruppe der computerspielenden Kinder waren die Eltern und Kinder signifikant älter als in der Gruppe der Kinder, die keine Computerspiele spielten (Alter der Eltern: U = 5961,50, p = 0,002, MSpieler = 36,02, MNichtspieler = 34,02; Alter Kinder: U = 4338,00, p < 0,001, MSpieler = 6,61, MNichtspieler = 4,97).
Geschlecht der Kinder
Gaming und das Geschlecht der Kinder waren unabhängig voneinander (χ2(1) = 2,45, p = 0,118). Jungen waren älter (U = 6280,50, p = 0,021), hatten höhere GDT-Werte (U = 845,50, p < 0,001), stärkere Tendenzen zur Unaufmerksamkeit (U = 5831,00, p = 0,002) und stärkere Tendenzen zur Impulsivität (U = 6454,50, p = 0,047) als Mädchen (Tab. 1).
Elterliches und kindliches Gaming
Elterliches und kindliches Gaming waren voneinander abhängig (χ2(1) = 15,52, p < 0,001), da in der Gruppe der computerspielenden Eltern der Anteil an computerspielenden Kindern größer war als der Anteil an nicht-computerspielenden Kindern. Umgekehrt war in der Gruppe der nicht-computerspielenden Eltern der Anteil an computerspielenden Kindern geringer als der Anteil an nicht-computerspielenden Kindern (Tab. 2).
Tab. 2 Kreuztabelle der beobachteten und erwarteten Häufigkeiten von computerspielenden und nicht-computerspielenden Eltern und Kindern Darüber hinaus waren die GDT-Werte der Eltern mit denen der Jungen (ρ = 0,34, p = 0,029; n = 34) und Mädchen (ρ = 0,35, p = 0,047; n = 26) signifikant positiv korreliert, wobei beide Korrelationen nach der Bonferroni-Korrektur des α‑Levels (0,05/2 = 0,025) nicht mehr signifikant waren.
ADHS-Tendenzen und Gaming bei Kindern
Computerspielende Mädchen und Jungen hatten keine höheren Tendenzen zu Unaufmerksamkeit, Hyperaktivität und Impulsivität als Jungen und Mädchen, die keine Computerspiele spielten (Tab. 3).
Tab. 3 Vergleich der Tendenzen zur Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung von computerspielenden und nicht-computerspielenden Kindern, getrennt nach Geschlecht In der Gruppe der computerspielenden Kinder fielen die Korrelationen zwischen dem GDT-Wert und ADHS-Tendenzen bei Jungen und Mädchen unterschiedlich aus. Bei Jungen wurde nur die Korrelation des GDT-Werts mit Impulsivität signifikant (ρ = 0,23, p = 0,028; n = 72), bei Mädchen nur die Korrelation mit Unaufmerksamkeit (ρ = 0,38, p = 0,008; n = 42). Die übrigen Korrelationen waren nicht signifikant (Jungen: Unaufmerksamkeit: ρ = 0,17, p = 0,075, Hyperaktivität: ρ = 0,09, p = 0,226; Mädchen: Hyperaktivität: ρ = 0,14, p = 0,186, Impulsivität: ρ = 0,15, p = 0,173). Nach der Bonferroni-Korrektur des α‑Levels (0,05/6 = 0,0083) war nur die Korrelation der Mädchen signifikant.
Problematisches Gaming bei Kindern – Relevanz elterlicher GDT-Werte und kindlicher ADHS-Tendenzen
Modell 3 der blockweisen hierarchischen Regression, in dem Kontrollvariablen, Haupteffekte und Interaktionen enthalten waren, klärte signifikant die meiste Varianz des kindlichen GDT-Werts auf (R2bereinigt = 0,45, F(10,49) = 5,80, p < 0,001). Signifikante Prädiktoren waren das kindliche Geschlecht sowie die Interaktion aus Impulsivität und dem elterlichen GDT-Wert. Kinder mit einer hohen Impulsivität, deren Eltern hohe GDT-Werte hatten, hatten signifikant höhere GDT-Werte und wiesen somit eher ein problematisches Gaming-Verhalten auf als Kinder mit einer hohen Impulsivität, deren Eltern niedrige GDT-Werte hatten. Es soll angemerkt werden, dass in Modell 2 der GDT-Wert der Eltern ein signifikant positiver Prädiktor für den kindlichen GDT-Wert war (Tab. 4).
Tab. 4 Blockweise hierarchische Regressionen zur Vorhersage des kindlichen GDT-Werts