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Vom allmählichen Verschwinden der Gruppenverfahren

The gradual disappearance of group procedures

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Psychotherapeut Aims and scope Submit manuscript

Zusammenfassung

Die in den kulturellen Umbrüchen der 1960er und 1970er Jahren prominent gewordenen Verfahren des Arbeitens mit Gruppen, v. a. Gruppenanalyse, Gruppendynamik und Psychodrama, die zuerst im therapeutischen und pädagogischen Bereich und dann zunehmend auch in der Arbeitswelt zur Anwendung kamen, verlieren in allen Bereichen an Bedeutung. Der Beitrag diskutiert in 6 Thesen die möglichen Gründe hierfür, v. a. im deutschsprachigen Raum. Argumentiert wird mit: 1. der Ausdifferenzierung des psychosozialen Felds, 2. der (erfolgreichen) Diffusion der Verfahren, 3. dem Intermezzocharakter des Erfolgs, 4. dem Unvermögen zur Modernisierung, 5. den ambivalenten Folgen von Modernisierungsprozessen und 6. den Veränderungen in der kulturellen Bedeutung von Gruppe.

Abstract

The prominence of the different methods of working in and with groups, especially group analysis, group dynamics and psychodrama, came to a peak during the cultural changes of the 1960s and 1970s. This applied both to the therapeutic and educational fields and then more and more also to business and administration but since then is slowly fading in all fields. The reasons for this development, specifically in the German speaking countries, are discussed in six theses. The arguments relate to: 1) the differentiation of the psychosocial field, 2) the (successful) diffusion of these methods, 3) the intermezzo character of their success, 4) the inability to modernize, 5) the ambivalent consequences of modernization and 6) the changes in the cultural significance of the group.

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Notes

  1. Diese seit 1967 erscheinende Zeitschrift, die bis Ende 2009 im Untertitel Beiträge zur Sozialpsychologie und therapeutischen Praxis hieß, war über Jahrzehnte das publizistische Organ der deutschsprachigen Gruppenverbände Deutscher Arbeitskreis für Gruppentherapie und Gruppendynamik (DAGG), Österreichischer Arbeitskreis für Gruppentherapie und Gruppendynamik (ÖAGG) und Schweizerische Gesellschaft für Gruppendynamik (SGGD). Der Schweizer Verband SGGD hat sich schon vor Jahren aufgelöst; bis Mitte 2007 hat diese Funktion in der Zeitschrift der Arbeitsausschuss für Gruppenpsychotherapie der Schweizerischen Ärztegesellschaft für Psychotherapie übernommen. Der österreichische Verband ÖAGG ist ebenfalls Mitte 2007 aus der Zeitschrift ausgeschieden, der deutsche Verband DAGG Ende 2009. Im Herbst 2010 wurde von der Mitgliederversammlung des DAGG eine strukturelle Veränderung des Verbands beschlossen, von der man noch nicht weiß, ob sie letztendlich zu einer Auflösung führen wird. Die Zeitschrift hat aus Verlagsinteressen an der Kontinuität eines eingeführten Titels diesen zwar beibehalten, der Untertitel signalisiert aber die Einführung des neuen Konzepts, Zeitschrift für Theorie und Praxis der Gruppenanalyse. Es gibt seitdem also im deutschsprachigen Raum keine verfahrensübergreifende Fachzeitschrift für Gruppenpsychotherapie mehr. All dies ist als Teil der zu beschreibenden Entwicklung anzusehen.

  2. Das berufliche Feld psychologischer Vorgehensweisen produziert dabei unter Marktbedingungen quasi aus sich selbst heraus einen Zwang zum Neuen. Als „neu“ erweist sich etwas, wenn es sich genügend gegen das Alte abhebt. In der Welt der psychosozialen Verfahren geschieht dies, indem auf die Eigenständigkeit des Neuen gepocht wird. So haben neue Verfahren häufig gleich ganze Weltbilder produziert, auch wenn diese dann auf dünnen Beinen standen. Eine entgegengesetzte Dynamik lässt sich bei der Psychoanalyse beobachten. Hier wird viel Aufwand betrieben, um zu beweisen, dass das Neue doch noch das Alte sei, nämlich Psychoanalyse. Es geht eben in diesem Prozess immer auch um die Definition des hegemonialen Zentrums und den Kampf der Häretiker um Anerkennung (König 2006). Das psychosoziale Feld wird dabei von Anfang an und zunehmend von modischen Trends beeinflusst, deren Dynamik darin liegt, dass sie sich fortwährend selbst zerstören. Auf eine Mode folgt zwangsläufig eine neue Mode.

  3. Ein gutes Beispiel im Bereich der Beratung ist die Entstehung des „coaching“. Selbst gestandene Praktiker, die seit Jahrzehnten Supervision anbieten, waren nun auf einmal auch „coaches“. Niemand von ihnen würde behaupten, er mache etwas anderes als vorher. Ausbildungsgänge und Literatur entstehen, um die Eigenständigkeit des Konzepts aufzuzeigen. Selbst die mächtige Deutsche Gesellschaft für Supervision (DGSv) musste sich dazu verhalten. Zugleich fällt auf: Während in Deutschland der Ausbildungsaufwand für Coaching etwa halb so groß ist wie für Supervision, sind die dann geforderten Honorare eher doppelt so hoch. Das sollte einen doch etwas stutzig machen, ob es hier tatsächlich um eine konzeptionelle Diskussion geht.

  4. Problematisch ist allerdings, daraus auf ein Verschwinden von Gruppen als zentralem Organisationsprinzip moderner Gesellschaften zu schließen, wie dies z. B. Kühl tut, um vor diesem Hintergrund zu erklären, „weswegen in Gruppensupervisionen oder Gruppencoachings, besonders aber auch in Gruppentherapien und gruppendynamischen Trainings, überraschende Lerneffekte erzeugt werden können“ (Kühl 2008, S. 74). Es wäre vielmehr äußerst lohnend, empirisch zu untersuchen, wie sich das soziale Gebilde Gruppe über die Zeit verändert hat und die Entstehung bzw. „Erfindung“ von Gruppenverfahren sowie auch ihr Verschwinden als Teil dieser Veränderung zu interpretieren. These 6 wird einige Annahmen in diese Richtung formulieren, ohne diese Forschungslücke füllen zu können (König 2010).

  5. Dazu der O-Ton des Fortbildungsreferenten eines großen deutschen Wohlfahrtsverbandes: „Ich persönlich sehe ein Versäumnis [von wem?] darin, dieses gute Produkt [eine 1,5-jährige gruppendynamische Fortbildung] nicht fortlaufend in die im Wandel befindlichen Angebotsstrukturen für Leitungs- und Führungskräfte integriert zu haben, so z. B. KiTa-Leitungen, Personalleitungen, Geschäftsführungen etc. Hier fand in den letzten 5 bis 10 Jahren eine erhebliche Diversifizierung und Spezialisierung und Fokussierung auf betriebswirtschaftliche Themen statt. Motor war insbesondere die Mittelverknappung und Ökonomisierung etc. Wir haben stets mit der Überzeugung gegengehalten, dass Qualität auch Zeit brauche, und haben nicht gekürzt. Trotzig, aber unwirksam. Zu geringe Berücksichtigung auf der konzeptionellen Ebene fand auch die Einschätzung, dass wir 30 bis 40 Jahre weiter sind in der Welt: Als Ende der 70er das Konzept reifte, waren, weiß Gott, andere gesellschaftliche und fachliche Fragen virulent. Gruppendynamik war höchst interessant und nachgefragt. Sie hat in vielen Bereichen für einen Schub gesorgt. Mit Marketing-Aktionen allein lässt sich das nicht mehr ausgleichen, was nun an Veränderung erforderlich ist. Und auch die besten Referenten können das wohl nicht rausreißen.“

  6. In die gleiche Richtung geht die Argumentation (Hollmann et al 2002; Minssen 1999).

  7. Vor einigen Jahren hatte die Fachsektion Gruppendynamik im DAGG einen Marketingexperten eingeladen, um über eine geeignete Marketingstrategie für die Ausbildung zum Gruppenleiter nachzudenken, nur um am Ende von ihm die klassischen Lernfelder der Gruppendynamik als „unique selling proposition“ (USP) formuliert zu bekommen. Tatsächlich könnte es z. B. sein, dass die Expertise, es brauche mehr Zeit, stimmig ist. Gruppenexperten müssten dann vom Einsatz von Gruppen als Arbeitsmedium abraten. Es spricht einiges dafür, dass unter bestimmten Bedingungen Teams in Organisationen nur zweite oder dritte Wahl sind. Sie folgen dann dem Motto, das Simon (2009) so formuliert hat: „Gemeinsam sind wir blöd“. Hinweise darauf finden sich auch in der Gruppenforschung (z. B. Witte u. Sack 1999). Im klinischen Bereich zeigt sich unter Zeit- und Kostendruck eine ähnliche Entwicklung, hin zur störungsspezifischen Gruppenpsychotherapie, die notwendigerweise stärker strukturiert und damit leiterzentrierter ist, was interaktionell ausgerichtete Vorgehensweisen zunehmend randständiger werden lässt.

  8. Es folgt dann eine kleine innerösterreichische Marktabgrenzung: „Es ist mir deshalb wichtig, diesen Unterschied zwischen Lernziel und Lernmethode zu betonen, weil es auch Formen der Gruppendynamik gibt, in denen sich die Relation von Lernmethode und Lernziel umkehrt. Dort ist die individuelle Selbsterfahrung in der Gruppe, der Vergleich zwischen Selbst- und Fremdbild, das Erlebnis der sich verändernden Rolle der Person in der Gruppe und Ähnliches das Lernziel; während der Gruppenprozess und seine Reflexion bloß die Mittel sind, dieses Ziel zu erreichen.“ In der Anmerkung gibt es dann noch einen kleinen Seitenhieb: „Diese Formen der Gruppendynamik kommen in die Nähe therapeutischer Gruppen, sind sozusagen Gruppentherapie für nicht als Patienten deklarierte Personen, Gruppentherapie für Normale. Sie sind auch meist in therapeutischen Vereinen oder Dachvereinen (DAGG, ÖAGG) und haben in Österreich sogar als therapeutische Methode im Psychotherapeutengesetz Anerkennung finden können. Das Erlernen der Mechanismen der Teamarbeit ist in dieser Form der Gruppendynamik nicht Ziel und wird daher auch nicht gelingen“ (Buchinger 2004, S. 246).

  9. Hier soll ein kleiner Exkurs zum Zusammenhang von Fachdiskurs und geschäftlichem Interesse erlaubt sein. Denn die angesprochenen Seminare sind eindeutig auf eine bestimmte Kundschaft hin ausgerichtet, Führungskräfte von Großorganisationen nämlich. Andere könnten dies gar nicht bezahlen. Laut Ausschreibung im Internet: Gruppendynamik I, Dauer: 5 Tage. Preis: EUR 3150,00 exkl. (20%) USt., gesamt EUR 3937,50; Aufenthaltskosten: EUR 519,55 exkl. USt., gesamt EUR 649,44, Summe EUR 4586,94. Widerspruch verdient hier nicht das gute Geschäft, sondern dass sich die „Bedürfnisse“ einer spezifischen Zielgruppe unter der Hand zum Maßstab für die Modernität von Gruppenverfahren verwandeln. Damit soll nicht die Relevanz von Buchingers Analyse zurückgewiesen, sondern verdeutlicht werden, an welcher Stelle sie zugleich interessengebunden ist; ein Problem, das durchaus charakteristisch für den Professionsdiskurs insgesamt ist.

  10. In einer 430 Seiten starken Broschüre (Willame 2008), Career Starter, finanziert von 130 Schweizer Unternehmen, in einer Auflage von 32.000 Exemplaren an Schweizer Hochschulen gratis verteilt, findet sich unter der Rubrik „soft Skills“ als erstes „Effizienzbewusstsein“, gefolgt von: „Kommunikationsfähigkeit, Flexibilität und Anpassungsfähigkeit, Gemeinschaftssinn, Kreativität, Eigeninitiative“. Unverblümter kann man die Einvernahme von personenbezogenen Fähigkeiten, wie sie unter dem Sammelbegriff „soft skills“ üblich geworden sind, durch normative Unternehmensziele nicht beschreiben.

  11. Ein Blick auf die einschlägige Literatur zum Film- und Fernsehstar erweist sich als durchaus gewinnbringend (z. B. Lowry 1997; Faulstich u. Strobel 1998). Hier wie dort werden Stars durch ihr Publikum hervorgebracht, bilden Stars „einen zentralen Mechanismus der Produktdifferenzierung“ (Lowry 1997, S. 20), lassen sich Unterscheidungen zwischen Film- und Fernsehstars, „celebrities“ und Medienpersönlichkeiten vornehmen. Die Stars in der Beraterszene sind dabei am ehesten den Serienstars des Fernsehens sowie Moderatoren und Showmastern ähnlich, „die als ‚sie selbst“, sozusagen als ‚öffentliche Privatperson‘ auftreten“ (Lowry 1997, S. 18). Ebenso aufschlussreich wäre es, in Anlehnung an die „Historiographische Typologie des deutschen Fernsehstars“ von Strobel u. Faulstich (Faulstich u. Strobel 1998) etwas Entsprechendes für die Berater- und Psychotherapieszene vorzunehmen. Sie schreiben: „Der Fernsehstar definiert sich dadurch, dass er sich selbst als Person durchgängig inszeniert und doch nicht gänzlich in der fiktiven Wirklichkeit aufgeht. Der Fernsehstar charakterisiert sich vielmehr durch die Verbindung von beidem: Er spielt im Fernsehen eine ‚Rolle‘ wie der Schauspieler, aber in der ‚Realität‘ wie der Moderator. Er inszeniert fiktionale Wirklichkeit als reale“ (Faulstich u. Strobel 1998, S. 444). Als „die vier Grundtypen des deutschen Fernsehstars“ (Faulstich u. Strobel 1998, S. 445) treten auf: Der „Game-show“-Moderator, der Entertainer in der „personality show“, der Quizmaster und der Präsentator.

  12. Ein gutes Beispiel für diese Abstinenz bzw. die Gesellschaftsvergessenheit der Psychotherapie findet sich bei Baarghan et al. (2009, S. 83 ff.). Die Autorengruppe berichtet einführend, dass „ca. ein Drittel der Erwachsenen in der Bundesrepublik Deutschland innerhalb eines Jahres die Kriterien für eine psychische Störung nach DSM-IV“ erfüllte. Zwei Fragerichtungen könnten sich aus einer solchen Angabe ergeben: 1. Was ist von einem Verständnis von psychischer Störung zu halten, das bei einem Drittel der Bevölkerung eine solche diagnostiziert? Oder wenn man die Diagnose für gegeben hinnimmt: 2. Was ist von einer Gesellschaft zu halten, in der ein Drittel der Bevölkerung eine psychische Störung aufweist? Gefragt wird aber, wie sich „angesichts dieser moderaten Behandlungseffekte“, die in der Forschung zutage treten, die „Möglichkeiten zur Optimierung der Ergebnisqualität, also des Outcomes“ verbessern ließen (Baarghan et al. 2009, S. 85).

  13. Eine solche Argumentation stellt sich in einen deutlichen Gegensatz zu psychoanalytischen und kulturkritischen Denkfiguren wie z. B. bei Hirsch, die den sozialen Akteuren unterstellen, dass sie nicht wissen, was sie tun. Stattdessen müssen sie bei Hirsch Gefühle der Leere „abwehren“ und sich, natürlich ohne es zu wissen, der Dynamik einer andauernden „Steigerung“ unterwerfen, sodass zu guter Letzt nur übrig bleibt: „… immer neue Steigerung oder Ausstieg und Rückbesinnung auf das Eigentliche“ (Hirsch 2004, S. 167). Analysen dieser Art bleiben einem Eigentlichkeitsdenken verhaftet, das seine eigenen normativen Grundlagen nicht mitdenken kann. Damit sind nicht alle Inhalte dieses Denkstils zu verwerfen, sie müssten aber anders argumentiert werden.

  14. Wie früh dies schon sichtbar war, kann man beispielhaft nachlesen bei Bennis u. Slater (1998, zuerst 1968), die manche Beschreibungen von Sennett (1998) um Jahrzehnte vorwegnehmen. Bennis ist einer der einflussreichsten Organisationsberater der „Human-relations“-Bewegung, Slater ein Grenzgänger zwischen akademischer Welt und amerikanischer Gegenkultur. Das lesenswerte und in keiner Weise veraltete Buch ist in der zweiten Auflage von 1998 mit einem aktuellen Vorspann zu jedem Kapitel versehen, in dem die Autoren über 3 Jahrzehnte zurückblickend ihre eigene Arbeit von damals kommentieren. Zwar müssen sie einige horrende Fehleinschätzungen konstatieren (v. a. im Hinblick auf die Veränderungen im Verständnis von Geschlecht), dennoch überrascht die Weitsichtigkeit, mit der sie schon damals auch die Schattenseiten von Entwicklungen beleuchteten, die sie nicht nur als Beobachter analysiert, sondern z. T. auch als Protagonisten selber vorwärtsgetrieben haben. Die T-Gruppe erscheint in ihren Ausführungen nur am Rande, wird aber deutlich als ein Ort, that „will increase in popularity in any case, since they serve both to prepare for the fluid future we have envisioned, and to express these counterdrives“ (Bennis u. Slater 1998, S. 155). Die Entwicklung der Gruppenverfahren wird hier als von Anfang an in dieser Ambivalenz gefangen, sichtbar modernisierungsgläubig bzw. zukunftsorientiert einerseits, rückwärtsgewandt und utopieorientiert andererseits. In der deutschsprachigen Literatur ist immer noch die frühe Kritik von Horn (1972) lesenswert.

  15. Hierzu soll ein Ausflug in die Medienwelt erlaubt sein, die hierfür reichhaltiges Anschauungsmaterial liefert. Im Fernsehen haben seit einigen Jahren Shows (Talkshows, Big Brother, Deutschland sucht den Superstar, Ich bin ein Star – Holt mich hier raus etc.) großen Erfolg, in denen sich im Kontext einer Gruppe von Konkurrenten die Teilnehmer den Ritualen einer öffentlichen Selbstdarstellung unterziehen und gleichzeitig zu Virtuosen dafür werden, sich von den dort gemachten Erfahrungen jederzeit distanzieren zu können.

    Ein anderes, direkt auf die Business-Welt zielendes Beispiel, ist der Comicstrip Dilbert, in dem die Lernziele und das Selbstverständnis der Kommunikationsbranche ad absurdum geführt werden. Selbst Bennis u. Slater (1998, S. 136) kommen nicht darum herum zu konstatieren, dass in dieser Figur einige der von ihnen „glorifizierten“ Veränderungen als die „tägliche Mühle“ der Gegenwart sichtbar würden.

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Interessenkonflikt

Der Autor gibt an, dass kein Interessenskonflikt besteht.

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Correspondence to Oliver König.

Additional information

Der Beitrag basiert auf einem Vortrag, gehalten am 09.10.2009 in Wien zum 50-jährigen Jubiläum der Österreichischen Arbeitsgemeinschaft für Gruppenpsychotherapie und Gruppendynamik (ÖAGG) auf dem Kongress „Die Gruppe – Antwort auf die Zeit“. Eine erste Version wurde in der verbandsinternen Festschrift zum Jubiläum des ÖAGG 1959–2009 veröffentlicht.

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König, O. Vom allmählichen Verschwinden der Gruppenverfahren. Psychotherapeut 56, 287–296 (2011). https://doi.org/10.1007/s00278-011-0836-1

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