Zusammenfassung
Nachdem das Gewebegesetz zur Umsetzung der Richtlinie 2004/23/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 31.03.2004 die bundesdeutschen parlamentarischen Hürden genommen hat, wurde es am 20.07.2007 durch den Bundespräsidenten unterzeichnet und am 27.07.2007 im Bundesgesetzblatt veröffentlicht. Der Gewebegesetzentwurf war von vielen Seiten bemängelt worden. In der öffentlichen Anhörung wurden auch vonseiten der Deutschen Gesellschaft für Rechtsmedizin e.V. und des Berufsverbandes Deutscher Rechtsmediziner e.V. Kritikpunkte vorgetragen. Allerdings wurden rechtsmedizinische Reformvorschläge zur Datenerhebung und -übermittlung umgesetzt. Auskunftspflichten der Ermittlungsbehörden durch entsprechende Änderungen des § 7 Transplantationsgesetz (TPG) wurden verbessert. Praxisrelevante Änderungen des TPG und des Arzneimittelgesetzes (AMG) werden im vorliegenden Beitrag für die Rechtsmedizin ausgeführt und erläutert. Aus organisatorischer Sicht ergeben sich relevante Änderungen, die auch für rechtsmedizinische Institute als „bloße Entnahmeeinrichtungen“ für Gewebe relevant sind.
Abstract
After the Human Tissue Act to transpose the directive 2004/23/EC of the European Parliament and of the Council of 31.03.2004 cleared the German parliamentary hurdle, it entered into force after signing off by the Federal President on 20.07.2007 and publication in the Federal Law Gazette on 27.07.2007. The draft of the Human Tissue Act had been criticized from many sides. The German Society of Forensic Medicine and the Professional Association of German Forensic Medicine issued a written critical statement in the public hearing and the medico-legal reform suggestions for data acquisition and transmission were indeed included. § 7 of the Transplantation Act (TA) was amended with more obligations on information for the investigating authorities. Practice-relevant amendments to the TA and the Pharmaceuticals Act for forensic medicine will be described and explained in this article. From an organizational point of view there are also relevant changes for forensic institutes, which undertake only the removal of human tissues and cells.
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Interessenkonflikt
Der Erstautor weist auf folgende Beziehungen hin: Er war Sachverständiger der Deutschen Gesellschaft für Rechtsmedizin e.V. und des Berufsverbandes Deutscher Rechtsmediziner e.V. bei der Anhörung des Gesundheitsausschusses des Deutschen Bundestages (07.03.2007) zum Gewebegesetz und Referent von Gewebesymposien, die von der Industrie gesponsert wurden.
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Parzeller, M., Zedler, B. & Rüdiger, C. Das neue Gewebegesetz. Rechtsmedizin 17, 293–300 (2007). https://doi.org/10.1007/s00194-007-9466-x
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