Gutachterliche Probleme bei der Beurteilung von Osteomyelitiden

Zusammenfassung

Osteomyelitiden lassen sich ätiologisch in hämatogene (endogene) und posttraumatische (exogene) Formen unterscheiden. Beide Formen können zu erheblichen Dauerschäden führen oder noch nach geraumer Zeit rezidivieren. Im Rahmen der Begutachtung von Osteomyelitiden stehen vor allem die Frage nach einem ärztlichen Behandlungsfehler oder die Klärung eines Zusammenhangs mit einem postulierten Trauma im Vordergrund. Der vorliegende Beitrag beschreibt die gutachterlichen Aspekte der Osteomyelitiden von langen Röhrenknochen, der Wirbelsäule sowie bei Kindern. Neben möglichen Schadensersatzforderungen aufgrund eines Dauerschadens sind auch denkbare Folgeschäden wie Fistelkarzinome oder eine Amyloidose von gutachterlicher Bedeutung. Die nachvollziehbare Klärung der Kausalität eines auslösenden Traumas ist dagegen für die Anerkennung von Forderungen an Unfallversicherungen von essenzieller Bedeutung.

Abstract

Cases of osteomyelitis can be differentiated according to hematogenous (endogenous) and post-traumatic (exogenous) forms. Both types can lead to considerable permanent damage or recur even after a fairly long time. In the formulation of an expert opinion to assess cases of osteomyelitis, the foremost question concerns a possible error in treatment or clarification of a connection to a postulated trauma. The present article describes aspects of expert opinions on cases of osteomyelitis of the long bones, spinal column, and in children. In addition to potential claims for compensation for harm caused by permanent damage, other conceivable sequelae such as fistula carcinoma or amyloidosis are relevant for expert opinions. In contrast, substantiated clarification of the causality of a triggering traumatic event is essentially important for recognition of claims against accident insurance companies.