Zum 64. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Urologie e.V. (DGU), der erstmalig im Congress Center Leipzig stattfinden wird, wurden 721 Abstracts eingereicht. Dies erfolgte auch dieses Jahr in bewährter Weise über das Onlineportal der Firma Pharmaservice (Hannover). Das elektronische Einreichungsverfahren konnte ab dem 15.12.2011 bis zum 31.01.2012 per Internetportal durchgeführt und die Abstracts hochgeladen werden.

Die Zuordnung erfolge bei Einreichung in 45 Kategorien. Nach Rücksprache mit der Programmkommission wurde dieses Jahr eine Vereinheitlichung der Nomenklatur der Kategorien vorgenommen. So wurde das in der Onkologie übliche Schema – Experimentell, Diagnostik, Therapie – jetzt auch in den Bereichen BPH, Harnsteine und Inkontinenz angewendet. Die Teilkategorien rekonstruktive Eingriffe und Harnableitung wurden zu der Kategorie offene Operationen zusammengefasst, analog zu endoskopische Techniken, Laparoskopie und Roboterchirurgie.

Auffällig war dieses Jahr, dass trotz expliziter Vorgaben zur Form des Abstracts diese in ca. 10 % nicht eingehalten wurde. Um nicht zu viele wissenschaftlich hochwertige Abstracts aus Formfehlern ablehnen zu müssen, wurden die betreffenden Autoren benachrichtig und hatten eine Woche Zeit, Ihre Abstracts entsprechend anzupassen.

Bei der Begutachtung der Abstracts wurde in weiten Teilen auf das bewährte System der letzten Jahre zurückgegriffen. Nachdem es aber in der letzten Jahren immer wieder zu kurzfristigen Ausfällen (Erkrankung, Urlaub etc.) von Gutachtern gekommen war, wurden dieses Jahr zu jedem Themenkomplex 5 Gutachter durch die Programmkommission bestimmt. Nach Annahmeschluss wurden die Beiträge von je 4 Gutachtern anonymisiert und hinsichtlich Originalität und Qualität mittels eines Notensystems bewertet. Der 5. Gutachter konnte bei kurzfristiger Verhinderung eines Gutachters als „Joker“ kontaktiert werden. Die benoteten Abstracts wurden dann den 12 als Obergutachter tätigen Mitgliedern der Programmkommission weitergeleitet. Diese ordneten dann die besten Beiträge in entsprechende Poster- oder Vortragssitzungen. Die abschließende Beurteilung und Reihung der Abstracts nahmen die 17 Mitglieder der Programmkommission vor, die sich jedoch im Wesentlichen an die vorgegebene Reihung der Fachgutachter hielten. Insgesamt waren 212 Gutachter an der Auswahl der Abstracts beteiligt. Dieses Jahr war es dem Autor freigestellt, sein Abstract in deutscher oder englischer Sprache einzureichen. Aus einem Teil der in englischer Sprache eingereichten Beiträge wurden vom Kongressteam nach Abstimmung mit der Programmkommission die englischsprachigen „Urology-International-Sitzungen“ zusammengestellt. Somit wird auf diesem Weg ein internationales Publikum angesprochen.

Durch eine Weiterentwicklung des Session-Planers konnte dieses Jahr die Bewertung der Abstracts durch die Gutachter, sowie die abschließende Begutachtung durch die Obergutachter und die Programmkommission noch komfortabler und schneller online erfolgen.

Wie in den Vorjahren kamen alle Beiträge bis zu einer Schwellennote, die in etwa dem Median der statistischen Verteilung entsprach, zur Annahme. Über die Annahme von Abstracts die durch die Gutachter sehr heterogen bewertet wurden, entschieden schlussendlich die Obergutachter bzw. die Programmkommission. Dabei wurde nach Aspekten der Originalität, Aktualität oder auch dem Gesamtkontext der geplanten Sitzung geschaut.

Die diesjährige Annahmequote lag bei 56%. Im Vorjahr wurden 468 von 758 Abstracts angenommen, dies entsprach einer Annahmequote von 61,7%. Die Annahmequote variiert etwas je nach Popularität des Themenkomplexes. Es wurden 235 Beiträge für Vortragssitzungen, 156 Abstract für Postersitzungen und 12 Beiträge für die Filmsitzung zugeordnet. Erstmalig wurden fast alle Beiträge des Themenkomplexes „interessante Fällen/Albträume“ angenommen, wobei 4 von diesen für die Albtraumsitzung ausgewählt wurden. Die restlichen 8 werden neben allen Postern des Kongresses, als sog. „Non-moderated-Poster“ während des gesamten Kongresses ausgestellt sein. 2 Beiträge wurden von den Autoren nach der endgültigen Einteilung durch die Programmkommission zurückgezogen. Eine Zusammenfassung der Anzahl der eingereichten und abgelehnten Abstract pro Thema ist in Tab. 1 aufgeführt.

Tab. 1 Anzahl der eingereichten, angenommenen und abgelehnten Abstracts pro Thema

An dieser Stelle möchte ich mich auch als Kongresssekretär sehr herzlich für die exzellente und zeitnahe Arbeit der Gutachter aus Deutschland, Österreich und der Schweiz bedanken. Danken möchte ich auch den Mitgliedern der Programmkommission für die kollegiale und kompetente Zusammenarbeit, sowie der Firma Pharmaservice.

Wir freuen uns auf einen wissenschaftlich interessanten und breit gefächerten 64. DGU Kongress in Leipzig.

S. Rogenhofer