Zusammenfassung
Eine radiologische Beurteilung der Zähne und des Zahnhalteapparats wird oft dem Zahnarzt überlassen. Trotzdem ist es sinnvoll, die Anatomie und die möglichen Anomalien der Zähne zu kennen, um pathologische Prozesse sowohl in der projektionsradiographischen als auch in der Schnittbildgebung richtig zu beurteilen. Zur gezielten Diagnostik finden dabei dentalradiologische Untersuchungen wie die Panoramaschichtaufnahme (PSA) und der Zahnfilm Anwendung. Bei Zufallsbefunden sollte zur weiteren Abklärung eine zahnärztliche Vorstellung erfolgen. Dieser Artikel soll zunächst eine Übersicht über die Anatomie und die Anomalien der Zähne geben.
Abstract
Radiological assessment of the teeth and periodontium is often left to the dentist. Nevertheless, it is useful to know the anatomy and possible anomalies of the teeth in order to correctly assess pathological processes in both projection radiographic and slice imaging. Dental radiological examinations, such as panoramic slice imaging (PSA) and dental film are used for targeted diagnostics. In the case of incidental findings, a dental presentation should be made for further clarification. This article first provides an overview of the anatomy and anomalies of teeth.
Literatur
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M. Uhl, Freiburg
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Der CME-Beitrag „Klinisch-radiologische Beurteilung der Zähne – Teil 2“ ist in Ausgabe 06/2022 von Die Radiologie erschienen.
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Welche Definition trifft auf die Zahnretention zu?
Zahnretention beschreibt den Austausch von meist benachbarten Zähnen innerhalb einer Zahnreihe.
Zahnretention beschreibt die sog. Sinuslinie, wodurch der Boden der Kieferhöhle im Zahnfilm nur teilweise erfasst wird.
Von Zahnretention spricht man, wenn ein Zahn über seine eigentliche Durchbruchzeit hinaus im Kiefer verbleibt.
Zahnretention beschreibt die fehlende Differenzierung von Schmelz und Dentin.
Von Zahnretention spricht man bei vollständiger Obliteration der Pulpahöhle in allen Milchzähnen.
Welche Zähne des Milchgebisses brechen in der Regel zuerst hervor (Eruption)?
1. Milchschneidezahn Unterkiefer.
1. Milchschneidezahn Oberkiefer.
2. Milchschneidezahn Oberkiefer.
2. Milchschneidezahn Unterkiefer.
1. Milchmolar Oberkiefer.
Ein 26-jähriger Patient kommt in die Notaufnahme nach einem Sturz auf das Kinn. Mit der Frage nach Fraktur wird eine Panoramaschichtaufnahme angefertigt (Abb. 13). Welche Aussage zur angefertigten Panoramaschichtaufnahme trifft zu?
Regelrechte Abbildung der 4 Weisheitszähne.
Retinierter 46.
Eine Fraktur lässt sich nicht abgrenzen.
Verschattung der Kieferhöhlen.
Luxationsstellung der Kieferköpfchen.
Welche Zuordnung zur Bezeichnung der Zahnseiten ist korrekt?
Labial = zur Wange/wangenseitig
Approximal = zum Nachbarzahn
Mesial = von der Mitte des Zahnbogens weg
Lingual = zur Lippe/lippenseitig
Okklusal = zum Zahnhals
Welche Zahnanomalie beschreibt keinen überzähligen Zahn?
Mesiodens
Zapfenzahn
Paramolar
Distomolar
Dens in dente
Welche Zahnhartsubstanzschicht umgibt das Pulpencavum?
Zement
Schmelz
Dentin
Kieferknochen
Pulpa
Wie wird eine Retention eines Zahnes aufgrund eines anatomischen Hindernisses genannt?
Transposition.
Impaktion.
Ankylose.
Dens in dente.
Dentes confusi.
Welche Befundaussage zur nachfolgenden Abb. 14 ist nicht richtig?
Milchzahnpersistenz 75.
Retinierte Zähne 38 und 48.
Es handelt sich um eine Panoramaschichtaufnahme.
Osteolyse im Ramus mandibulae rechts.
Symmetrische Stellung der Kieferköpfchen.
Zahnfilm einer 28-jährigen Patientin (Abb. 15): Welche Zuordnung zur anatomischen Struktur ist korrekt?
1 – Schmelz
2 – Dentin
3 – Apex
4 – Parodontium
5 – Wurzelkanal
Welche anatomische Struktur lässt sich auf einer orthograd angefertigten Panoramaschichtaufnahme nicht abgrenzen?
Os hyoideum
Canalis mandibulae
Processus condylaris
Septum nasi
Sinus frontalis
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Heinrich, A., Burmeister, U., Lenz, JH. et al. Klinisch-radiologische Beurteilung der Zähne –Teil 1. Radiologie 62, 617–624 (2022). https://doi.org/10.1007/s00117-022-01015-5
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