FormalPara Erwiderung

Zum Leserbrief von L. Viezens, L. Weiser, W. Lehmann (2017) Modifizierte Goel-Harms-Technik mit C1-Pedikelschrauben. Unfallchirurg https://doi.org/10.1007/s00113-017-0431-1

Originalbeitrag: Kobbe P, Kandziora F, Hildebrand F, Scholz M (2017) Dorsale atlantoaxiale Stabilisierung in Goel-Harms-Technik. Unfallchirurg 120:701–706. https://doi.org/10.1007/s00113-017-0381-7

Wir danken den Kollegen für die Anmerkungen und die wichtige Darstellung der modifizierten C1-Instrumentation im Sinne der C1-Pedikelschraube. Die von den Kollegen beschriebenen Vorteile der C1-Pedikelschraube im Vergleich zur C1-Massa-lateralis-Schraube, insbesondere die geringere Blutungsneigung, lassen sich nicht von der Hand weisen, allerdings müssen auch Einschränkungen dieser Technik Erwähnung finden. Aus anatomischer Sicht ist die C1-Massa-lateralis-Schraube bei fast jedem Patienten zu platzieren, wohingegen die C1-Pedikelschraube aufgrund der häufig geringen C1-Pedikelhöhe nicht selten ohne Bogenpenetration und damit nicht sinnvoll, aber risikoreich einzubringen ist. Aus unserer Erfahrung betrifft dies die Mehrzahl der Patienten. Der Schutz der A. vertebralis ist, wie von den Kollegen beschrieben, essenziell, allerdings birgt diese modifizierte Technik unserer Meinung nach trotzdem eine höhere Gefahr der A.-vertebralis-Verletzung. Des Weiteren scheint die biomechanische Überlegenheit der C1-Pedikelschraube über die C1-Massa-lateralis-Schraube für die klinische Versorgung wenig relevant zu sein [1].

Trotz dieser Einschränkungen der C1-Pedikelschraube stimmen wir mit den Kollegen überein, dass die mögliche Platzierung der C1-Pedikelschraube im Rahmen der präoperativen Planung geprüft worden sollte, da ihre Anwendung infolge der geringeren Blutungsneigung und der leichteren chirurgischen Präparation zu einer Reduktion der Operationszeit führen kann.