Zusammenfassung
Die DRG (diagnosis related groups) erfordern eine Neudefinition von Art, Umfang, Inhalt und Organisation der in einem Krankenhaus erbrachten medizinisch-pflegerischen Leistungen. Die Pauschalierung im zukünftigen DRG-Entgeltsystem führt zu einer prozessorientierten Organisationsform mit dem Ziel, Effizienzverluste an inner- und außerbetrieblichen Schnittstellen zu vermeiden. Bei der Versorgung komplexer Frakturen, insbesondere im Wirbelsäulen-, Becken- und Fußbereich besteht heute die Möglichkeit, mit Hilfe einer intraoperativen C-Bogen-basierten dreidimensionalen (3D-)Darstellung die korrekte Reposition und Lage der Osteosynthese während des operativen Eingriffs zu überprüfen. Dies ermöglicht eine sofortige Korrektur bei Fehlplatzierungen von Schrauben und anderer Implantate. Eine unter herkömmlichen Umständen erneute Revisionsoperation nach postoperativer Bildgebung kann somit vermieden werden. Dies bedeutet auch eine Vermeidung von zusätzlichen Kosten.
Da Revisionseingriffe im DRG-System nicht vergütet, sondern dem behandelnden Krankenhaus zugerechnet bzw. von diesem getragen werden müssen, ist die Auswirkung vermeidbarer Revisionen von erheblicher wirtschaftlicher Bedeutung. Die durch Revisionen bedingten Mehrkosten können—konservativ gerechnet—im Bereich von 50% des Gesamterlöses liegen, wie hier am Beispiel der Tibiakopf- und der Kalkaneusfraktur gezeigt wird.
Durch den Einsatz von modernen Bildgebungsmodalitäten im Operationssaal (OP) kann die Ergebnisqualität gesteigert werden, er ermöglicht eine intraoperative Qualitätssicherung und es besteht trotz höherer anfänglicher Investitionskosten im Vergleich zu konventionellen Bildgebungsgeräten ein erhebliches Einsparpotential durch Wegfall der Revisionen.
Abstract
DRGs lead to a new definition of refunding medical treatment. The calculated DRG covers all costs of the individual hospital stay of each patient. Any revision surgery is not refunded separately. Especially in spine surgery and in articular fractures, postoperative X-ray control sometime reveals malposition of implants that later require operative revision. The latter causes additional costs that can be in the range of 50% of the whole refund as shown here for tibia plateau and calcaneus fractures.
New intraoperative 3D fluoro techniques provide CT-like images of bones and joints that enable the surgeon to optimize implant positions immediately. Despite higher initial costs as compared to conventional imaging devices, these technologies help to increase process quality in the OR and clearly save costs.
Literatur
Euler E, Wirth S, Linsenmaier U, Mutschler W, Pfeifer KJ, Hebecker A (2001) Vergleichende Untersuchung zur Qualität C-Bogen-basierter 3D-Bildgebung am Talus. Unfallchirurg 104: 839–846
Hartwig E, Schultheiss M, Bischoff M (2002) Pauschaliertes Vergütungssystem bei minimal-invasiver Versorgung thorakolumbaler Frakturen. Unfallchirurg 105: 755–758
Hartwig E, Bischoff M, Kinzl L, Kramer M, Hawner A, Schultheiss M (2003) Kostenträgerrechnung thorakoskopischer Operationsverfahren in der Versorgung von Wirbelfrakturen der Brust- und Lendenwirbelsäule unter Berücksichtigung des pauschalisierten Vergütungssystem. Gesundh Ökon Qual Manag 8: 231–237
Kotsianos D, Rock C, Euler E et al. (2001) 3D-Bildgebung an einem mobilen chirurgischen Bildverstärker (Iso-C3D): Erste Bildbeispiele zur Frakturdiagnostik an peripheren Gelenken im Vergleich mit Spiral-CT und konventioneller Radiologie. Unfallchirurg 104: 834–838
Rock C, Linsenmaier U, Brandl R et al. (2001) Vorstellung eines neuen mobilen C-Bogen-/CT-Kombinationsgerätes (Iso-C3D): Erste Ergebnisse der 3D-Schnittbildgebung. Unfallchirurg 2001: 827–833
Interessenkonflikt:
Der korrespondierende Autor versichert, dass keine Verbindungen mit einer Firma, deren Produkt in dem Artikel genannt ist, oder einer Firma, die ein Konkurrenzprodukt vertreibt, bestehen.
Author information
Authors and Affiliations
Corresponding author
Rights and permissions
About this article
Cite this article
Bischoff, M., Hebecker, A., Hartwig, E. et al. Wirtschaftlichkeit der intraoperativen 3D-Bildgebung mit einem mobilen chirurgischen C-Bogen. Unfallchirurg 107, 712–715 (2004). https://doi.org/10.1007/s00113-004-0811-1
Issue Date:
DOI: https://doi.org/10.1007/s00113-004-0811-1