Der 12.05.1939 ist ein Glückstag für die deutsche Dermatologie: Es ist der Geburtstag von Gerd Plewig (Abb. 1). Er jährt sich nun zum 80. Mal. Verbunden hiermit ist ein auch mit den fortschreitenden Jahren nicht enden wollendes Schaffenswerk.

Abb. 1
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Prof. Dr. Gerd Plewig. (Mit freundl. Genehmigung ©Klinik und Poliklinik für Dermatologie, Klinikum der Universität München, Ludwig-Maximilians-Universität)

Stationen der aktiven Laufbahn

Die wesentlichen Stationen der aktiven Laufbahn und ihre Errungenschaften sollen hier nur kurz angerissen werden. Sie beinhalten die Facharztausbildung für Dermatologie in München, eine Post-Doc-Zeit in der Arbeitsgruppe von Professor Kligman, Berufungen auf die Lehrstühle für Dermatologie und Venerologie an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf und der Ludwig-Maximilians-Universität sowie zusätzlich die Tätigkeit im Vorstand des Klinikums der Universität München, den er als Ärztlicher Direktor für 5 Jahr leitete. Zu den herausragenden internationalen wissenschaftlichen Errungenschaften gehören wegweisende neue Erkenntnisse v. a. im Bereich der Photobiologie und Phototherapie, der Acne vulgaris und assoziierter Syndrome sowie der Entwicklung der systemischen Retinoidtherapie, die auch heute noch den Standard für das pathogenetische Verständnis und die Therapie in den jeweiligen Bereichen setzen. Das Engagement für die Belange der deutschen Dermatologie war ein weiterer Grundpfeiler der Motivation von Gerd Plewig. Er war Vorstandsmitglied der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft und Gründer der deutschen dermatologischen Akademie, die frühzeitig und in großer Voraussicht die Förderung der Fort- und Weiterbildung auf dem Gebiet der Dermatologie strukturiert hat. Die Verleihung von 3 Ehrendoktorwürden ist nur ein kleiner Ausdruck der Anerkennung all dieser Leistungen.

Engagement nach der Pensionierung

Die Pensionierung ist für die meisten Menschen das Ende der aktiven Tätigkeit. Nicht so für Gerd Plewig. Der 30.04.2006 war gleichsam der Startschuss in eine neue Phase seines Wirkens für die Dermatologie. Frei von den Routineverpflichtungen eines Ordinariats arbeitet Gerd Plewig seitdem mit größter Intensität für den Erhalt und die Vermittlung des dermatologischen Wissens. Aus dem Fundus der weltweit wohl bedeutendsten, von ihm selbst über die Jahre zusammengestellten Bibliothek historischer dermatologischer Werke entstand „Das Pantheon der Dermatologie“, das die Geschichte der Dermatologie anhand prägender dermatologischer Persönlichkeiten dokumentiert. Das Lehrbuch „Acne und Rosacea“ erscheint nach akribischen Vorarbeiten nun in einer neuen Auflage. In besonderer Weise hat er sich aber einer der wichtigsten Aufgaben eines klinischen Faches verschrieben: der Dokumentation und Verbreitung des aktuellen dermatologischen Wissens im Rahmen von „Braun-Falco’s Dermatologie, Venerologie und Allergologie“. Dieses Standardwerk für Dermatologie im deutschsprachigen Raum, dessen Weiterentwicklung er in gemeinsamer Herausgeberschaft unter Mitwirkung einer großen Autorenschaft entscheidend vorangetrieben und mit detailliertem klinischem Bildmaterial ausgestaltet hat, ist gleichzeitig Voraussetzung und Garant für die hohe Qualität der praktischen Dermatologie in Deutschland. Ohne diese stets durch neue Ausgaben aktualisierte Darstellung des praktischen dermatologischen Wissens ließe sich der stete Fortschritt im Fach weder erhalten noch vermitteln. Hiermit trägt Gerd Plewig im besten Sinne eines Spiritus rector wesentlich zur fachlichen Grundlage der deutschen Dermatologie und ihrer Weiterentwicklung bei. Mit der geplanten englischen Ausgabe wird das Lehrbuch auch den internationalen Standard der dermatologischen Diagnostik und Therapie prägen – dank der intensiven herausgeberischen Bemühungen. Diese Leistung für die Dermatologie ist von unschätzbarem Wert.

Der herzliche Glückwunsch an Prof. Dr. med. Dr. h.c. mult. Gerd Plewig ist damit auch ein Glückwunsch an die deutsche Dermatologie für eine große Persönlichkeit und ihr ungebremstes Schaffen. Er verbindet sich mit dem Dank für die immense Leistung und den steten Einsatz für unser Fach.

Frau Prof. Dr. Dr. h.c. Leena Bruckner-Tuderman

Präsidentin der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft (DDG)

Ärztliche Direktorin der Klinik für Dermatologie und Venerologie

Universitätsklinikum Freiburg

Prof. Dr. Lars French

Direktor der Klinik und Poliklinik für Dermatologie und Allergologie

Klinikum der Universität München

Ludwig-Maximilians-Universität

Prof. Dr. Jörg C. Prinz

Leitender Oberarzt der Klinik und Poliklinik für Dermatologie und Allergologie

Klinikum der Universität München

Ludwig-Maximilians-Universität