Prof. Karl Holubar (Abb. 1) verstarb Anfang dieses Jahres. Er war der vierte Direktor der Hadassah-Klinik für Dermatologie und Venerologie und hatte diese Funktion von 1983 bis 1986 inne. Prof. Holubar war ordentlicher Professor für Dermatologie und Venerologie am Hadassah-Klinikum der Medizinischen Fakultät der Hebräischen Universität Jerusalem.

Abb. 1
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Prof. Dr. K. Holubar. (Mit freundl. Genehmigung des Autors)

Karl Holubar wurde 1936 in Wien geboren. Er schloss sein Medizinstudium 1960 in Wien ab und absolvierte seine Ausbildung zum Facharzt für das Gebiet Dermatologie und Venerologie. Im Jahr 1979 wurde Holubar Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Dermatologie und Venerologie. Von 1980 bis 1981 war er kommissarischer Leiter der Hautklinik der Universität Wien.

Zur Überraschung vieler seiner Freunde und Bewunderer bewarb er sich 1983 auf die Stelle des Direktors der Klinik für Dermatologie und Venerologie am Hadassah-Universitätsklinikum in Jerusalem. Er wurde zum Leiter der Klinik berufen und bekleidete dieses Amt bis 1986.

Prof. Karl Holubar kehrte 1986 nach Wien zurück und wurde 1989 zum Direktor des Instituts für Geschichte der Medizin an der Universität Wien ernannt. Im Jahr 2001 trat er in den Ruhestand.

Mehr als 550 Artikel und viele Bücher im Bereich der Dermatologie und Venerologie sowie der Geschichte der Medizin wurden von Holubar veröffentlicht. Er erhielt zahlreiche nationale und internationale Preise sowie Ehrenmedaillen.

Karl Holubar war ein Gelehrter und einer der besten Dermatologen weltweit. Er sprach viele Sprachen einschließlich Arabisch. Sehr belesen, hochgebildet und mit umfassendem Wissen formulierte er weitreichende Ideen und Gedanken.

Gespräche mit Prof. Holubar waren immer faszinierend und erhellend. Er war ein guter Freund der Klinik für Dermatologie des Hadassah-Klinikums, der israelischen Dermatologie und des Staates Israel. Er war ein guter Freund von mir.

In den zahlreichen Gesprächen, die wir über die Jahre führten, brachte er seine Scham und seinen Zorn über den schrecklichen Holocaust am jüdischen Volk zum Ausdruck, der von den Nazis und ihrem österreichischen Führer im II. Weltkrieg begangen wurde.

Seine Entscheidung, nach Jerusalem zu kommen und die Universitätsklinik für Dermatologie und Venerologie zu leiten, war verbunden mit seinem ernsten und tiefen Wunsch, seiner Liebe zum jüdischen Volk, zu Israel und zu Jerusalem Ausdruck zu verleihen.

Karl Holubar hatte großen Anteil am Fortschritt der israelischen Dermatologie auf internationaler Ebene.

Wir vermissen ihn sehr, und ich persönlich habe einen sehr guten Freund verloren.

Möge die Erinnerung an ihn ein Segen sein.