Kontaktekzeme sind weltweit häufig. Epidemiologische Daten aus vielen Ländern zeigen, dass ca. 10% der Bevölkerung betroffen sind. Entsprechend sind sie auch Gegenstand gleich von 2 aktuellen internationalen Standardwerken. Davon ist das eine in diesem Jahr erschienen, das andere ist im Druck [1, 2]. Außerdem sind sie – soweit beruflich bedingt – auch in diesem Jahr wieder zentraler Gegenstand der Europäischen Präventionskampagne „Healthy skin@work“ (Slogan „Your skin. The most important 2 m2 of your life“ [3]). In dieser Kampagne erfahren wir Dermatologen erfreulicherweise breite politische Unterstützung, die es dann kürzlich unter anderem auch ermöglicht hat, hierzulande die Honorare für die allergologische Diagnostik im Bereich der UV GOÄ drastisch anzuheben. Hier wird deutlich: Unser dermatologischer Einsatz, auch und gerade in der allergologischen Diagnostik, ist gewünscht. Die Aktionswoche „Haut und Job“ wird vom 05.–09.12.2011 die Aufmerksamkeit der Bevölkerung auf das Thema zu lenken suchen (www.hautgesund-im-beruf.deFootnote 1).

Grund genug, den Kontaktekzemen ein Themenheft zu widmen und dabei aktuelle Schwerpunkte im Bereich der Kontaktallergien herauszugreifen. Dabei haben die neuen Erkenntnisse zur Genetik (Beitrag A. Schnuch) und zu den Mechanismen von kontaktallergischen Reaktionen, einschließlich der Beteiligung des angeborenen Immunsystems (Beitrag S.F. Martin) ebenso Berücksichtigung gefunden wie die pathogenetische und differenzialdiagnostische Abgrenzung, aber auch die Darstellung von Gemeinsamkeiten zur atopischen Dermatitis (Beitrag M. Niebuhr et al.). Die Übersicht über die Hitliste der aktuellen Kontaktallergene aus dem Informationsverbund dermatologischer Kliniken (Beitrag J. Geier et al.) rundet die Darstellung ab. Eine Kasuistik aus der Arbeitswelt (Beitrag C. Skudlik et al.) zeigt, wie viel detektivischen Spürsinn die praktische Allergologie der Kontaktekzeme verlangt, aber auch wie wichtig unser Einsatz über den Patienten hinaus auch für andere Exponierte sein kann.

Wir Dermatologen sollten allergologisch weiter Flagge zeigen, auch wenn die Honorierung der GKV derzeit ungenügend ist.

Über die Honorarsteigerungen in der UV GOÄ ist es ja neuerdings wirtschaftlich, auch spezielle Testblöcke vorrätig zu halten.

Soweit noch nicht geschehen, registrieren Sie sich für die Aktionswoche „Haut und Job“ 20111. Machen Sie mit und etablieren Sie Ihre Institution als Schwerpunkt für die Versorgung von Kontaktekzemen. Machen Sie in Ihren örtlichen Medien im Rahmen der Kampagne deutlich, was Dermatologen für Betroffene leisten können. Die Hintergrundinformationen in diesem Heft können dabei vielleicht hilfreich sein.

Ihre

Prof. Dr. S.M. John

Prof. Dr. T. Werfel