Erratum zu:

Anaesthesiologie 2023

https://doi.org/10.1007/s00101-023-01266-4

Im Artikel „Was ist neu … beim Energieverbrauch der Atemgasfortleitungssysteme“ [1] werden in der dortigen Tab. 1 die CO2-Emissionen und Betriebskosten des Atemgasfortleitungssystems (AGFS) pro Arbeitsplatz auf Basis einer Berechnung des technischen Betreibers am Universitätsklinikum Essen aus dem Jahr 2022 wiedergegeben.

Nach Publikation der Arbeit zeigte sich, dass diese Berechnungen zum Energiebedarf bei der Erzeugung von medizinischer Druckluft fehlerhaft waren. Diese Tab. 1 aus diesem Artikel muss daher zurückgenommen werden.

Zugleich wurde durch Rückmeldungen von Lesern deutlich, dass es erhebliche Unterschiede bei der Erzeugung und dem Verbrauch von medizinischer Druckluft für das AGFS zwischen den Krankenhäusern gibt, so dass eine differenziertere Darstellung notwendig erscheint.

Die wesentlichen Determinanten zur Berechnung von CO2-Emissionen und Kosten des Betriebes eines AGFS sind daher in der nachfolgenden tabellarischen Auflistung (siehe Tab. 1) in Spannbreiten angegeben. Die wesentlichen Treiber sind hierbei: Stromkosten, Energieverbrauch pro Kubikmeter produzierter Druckluft und Druckluftverbrauch durch die AGFS-Entnahmestelle.

Die aufgeführten Spannen beruhen auf erhobenen Werten in einzelnen Krankenhäusern, Angaben der Hersteller, Interviews mit Betreibern und Gutachtern sowie publizierten Werten aus der Literatur.

Tab. 1 CO2-Emissionen und Betriebskosten des AGFS pro Arbeitsplatz

Indes sind auch diese Werte mit gewissen Unsicherheiten u. a. hinsichtlich der Vergleichbarkeit behaftet, die sich z. B. aus der unterschiedlichen Auslegung und technischen Umsetzung der Druckluftanlage und des AGFS, dem unterschiedlichen Alter und Wartungszustand der Anlagen, unterschiedlichen Kosten für die Druckluftaufbereitung sowie unterschiedlichen Kalkulationsansätzen z. B. bei der Einbeziehung von anteiligen Investitions- und Wartungskosten ergeben.

Die unveränderte Hauptintention der Arbeit „Was ist neu … beim Energieverbrauch der Atemgasfortleitungssysteme“ ist es, auf die sehr relevante Emission von Treibhausgasen sowohl durch den Betrieb des AGFS, als auch darüber hinaus hinzuweisen und praktische Vorschläge zu unterbreiten, wie diese reduziert werden können. In erster Linie sind dies die Diskonnektion des AGFS-Steckers außerhalb des OP-Regelbetriebes und ggf. die Verwendung von Narkosegasfiltern, insbesondere, aber nicht nur, wenn dadurch die AGFS-Nutzung reduziert werden kann.

Unabhängig hiervon kann die optimierte Wartung der AGFS-Installationen, z. B. zur Reduktion von Leckagen im System, aber auch die Optimierung der Drucklufterzeugung und die Umrüstung des AGFS auf neueste Technik zu erheblichen Einsparungen führen. So benötigen aktuelle AGFS-Entnahmestellen nur noch einen Bruchteil des früher üblichen Treibluftbedarfes. Außerdem können optimierte Drücke, Gasflüsse und Komponenten den Strombedarf weiter reduzieren. Ebenso stellt die Umstellung der Energieerzeugung im Krankenhaus auf erneuerbare Energie einen erheblichen Hebel dar, um die Emission von Treibhausgasen durch das AGFS zu minimieren.