Weiterbildung zum Facharzt für Strahlentherapie in Deutschland

Hintergrund und Ziel:

Für eine auch zukünftig adäquate strahlentherapeutische Versorgung bedarf es einer Vielzahl gut ausgebildeter Fachärzte. Der Weiterbildung kommt damit eine wesentliche Bedeutung zu. Diesen Anforderungen stehen wachsende Probleme des Ärztemangels gegenüber. Ziel dieser Untersuchung war es, die aktuelle Weiterbildungssituation in der Strahlentherapie zu charakterisieren und Vorschläge zur Vermeidung eines Facharztmangels zu erarbeiten.

Material und Methodik:

Im Sommer 2008 wurden Fragebögen an 233 potentielle Weiterbildungsermächtigte in Deutschland versendet, in denen u. a. Angaben zur lokalen Weiterbildungssituation sowie mögliche Probleme bei der Besetzung von Arztstellen abgefragt wurden. Ein zweiter Fragebogen war an Weiterbildungsassistenten gerichtet und beinhaltete u. a. Fragen zur Zufriedenheit, zur Motivation für die Wahl des Faches Strahlentherapie, nach einer vorherigen Tätigkeit in einem anderen Fachgebiet und zur Einschätzung der eigenen Perspektiven.

Ergebnisse:

Antworten gingen von 107 angeschriebenen leitenden Ärzten ein, von denen 84,1% über eine Weiterbildungsermächtigung verfügten. Bei der Besetzung von Weiterbildungsstellen berichteten 47,1% über große Probleme, 35,3% und 17,6% benannten wenig oder keine Probleme. Bei der Besetzung von Facharztstellen hatten 47,2%, 26,4% und 26,4% große, wenig oder keine Probleme. Von den Weiterbildungsassistenten antworteten 113, wobei fast die Hälfte (46,9%) zuvor in einem anderen Fachgebiet tätig war. Mit der Weiterbildung zeigten sich 44,2% mäßig und 46,0% voll zufrieden; 84,1% der Befragten gaben gute bis exzellente Zukunftsaussichten an. Die überwiegende Mehrheit (88,5%) würde sich erneut für eine Weiterbildung im Fach Strahlentherapie entschließen.

Schlussfolgerung:

Assistenzärzte in der Weiterbildung zum Facharzt für Strahlentherapie sind mehrheitlich mit der Weiterbildung zufrieden, sehen gute Zukunftsperspektiven und würden sich erneut für das Fach entscheiden. Dennoch gibt es große Probleme in der Besetzung offener Stellen. Es wird eine offensive positive Außendarstellung des Faches vorgeschlagen.

Background and Purpose:

A sufficient number of well-trained specialists in radiation oncology is needed for an adequate supply in radiation oncology. Therefore, the training in radiation oncology is of utmost importance. This requirement is faced with a growing lack of physicians in Germany. The aim of this study was to characterize the current situation of radiation oncology training in Germany and to work out proposals to avoid a lack of radiotherapists.

Material and Methods:

In summer 2008, 233 questionnaires were sent out to potential trainers in radiation oncology in Germany. The questions included, among others, the individual training situation and problems in finding physicians. A second questionnaire was addressed to trainees in radiation oncology and contained, e.g., questions regarding satisfaction, motivation for the choice of radiation oncology, a previous work in another discipline, and future perspectives.

Results:

Answers were obtained from 107 supervisor physicians of whom 84.1% had the permission to employ trainees in radiation oncology. The finding of new trainees provided large problems in 47.1%; 35.3% had few and 17.6% no problems. For specialists in radiation oncology, 47.2% reported large, 26.4% few and 26.4% no problems in finding candidates. 113 trainees answered the questionnaires. Almost half of them (46.9%) had previously worked in another discipline. The majority was quite (44.2%) or fully (46.0%) satisfied with their job, 84.1% stated good up to excellent future perspectives. The vast majority (88.5%) would decide for a training in radiation oncology again.

Conclusion:

Trainees in radiation oncology in Germany are satisfied with their training, see good future perspectives and would again decide to do their training in radiation oncology. However, there are large problems in finding candidates for open jobs. A positive promotion is recommended to face these problems.