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Bundesgesundheitsminister Gröhe

© Britta Pedersen

_ Wie gelingt es in einer Gesellschaft des langen Lebens, eine gute Pflege sicherzustellen? Bei der Eröffnung des Kongresses Pflege 2018 in Berlin betonte Hermann Gröhe, geschäftsführender Bundesgesundheitsminister: Vieles wurde erreicht, noch sehr viel mehr ist zu tun. Bei der mit 1.700 Teilnehmern besuchten Veranstaltung stellte Gröhe fest, dass die Dringlichkeit des Themas Pflege mitten in der Gesellschaft und auch in der Politik angekommen ist. Das hätte nicht zuletzt die Diskussion im vergangenen Bundestagswahlkampf gezeigt. Es sei in den letzten Jahren viel erreicht worden, aber es sei „wahrlich noch viel zu tun“. Er verwies auf die Pflegestärkungsgesetze, mit denen die Bundesregierung in den vergangenen Jahren wichtige Reformen auf den Weg gebracht hat. Auch verschiedene Sofortprogramme wie das Pflegestellenförderprogramm würden Wirkung zeigen. „Aber“, so Gröhe, „Sofortprogramme sind nie die ganze Lösung“. Er zeigte Verständnis für die Ungeduld der Pflegekräfte. „Ich sehe die Notwendigkeit für einen weiteren Kraftakt“, erklärte er im Hinblick auf die Personalgewinnung. Er begrüßte die Einführung von Personaluntergrenzen 2019 und die in den Sondierungen vorgesehene Ausweitung auf alle Bereiche. Aber auch die Bezahlung in der Pflege müsse besser werden: „Harte Arbeit verlangt faire Löhne“, erklärte Gröhe.

Franz Wagner würdigte ebenfalls die in den letzten Jahren erreichten Verbesserungen für die Pflege. Der Präsident des Deutschen Pflegerats sieht aber weiterhin großen Handlungsbedarf — auch kurz- und mittelfristig. „Menschen, die in ihren Ausscheidungen liegen, können nicht auf 2020 warten“, machte Wagner deutlich.

Hinweis: Mehr zum Kongress erfahren Sie auch auf den Seiten 54 und 55.