Filelloides cretacea n. g. n. sp., ein durch Bioimmuration überlieferter Vertreter der Ordnung Hydroida (Hydrozoa) aus der Maastrichter Tuffkreide (Obermaastrichtium)

Abstract

A new thecate hydroid from the Maastrichtian Chalk (Upper Maastrichtian) preserved by bioimmuration is described asFilelloides cretacea n. g. n. sp. It comprises five hydrothecae of a hydrozoan colony settling upon an algae sheet, which were overgrown by a disc-shaped cyclostome bryozoan colony of the genusActinopora. Its basal face shows the negative relief of the throughout annulated hydrothecae which are extremely well molded in all details. Among Recent colonial Hydroida the genusFilellum Hincks of the family Lafoeidae is the nearest relative, our specimen differs from the latter in that the hydrothecae are not connated with the hydrocaulus or the hydrorhiza.Filelloides n. g. is one of the few non-mineralized Cretaceous hydrozoan genera. Their rare record in the Mesozoic contrasts with their fairly common occurrence in the Palaeozoic.

Kurzfassung

Unter dem NamenFilelloides creatacea n. g. n. sp. wird ein durch Bioimmuration erhaltener Hydrozoenfund aus der Maastrichter Tuffkreide (Oberes Maastrichtium) beschrieben. Es handelt sich um die Abformung von fünf Hydrotheken einer auf einem Algenthallus siedelnden thecaten Hydroiden-Kolonie, die ihrerseits von einer scheibenförmigen Kolonie der Bryozoen-GattungActinopora überwachsen wurde. Diese zeigt auf ihrer Basalseite das in seinen feinsten Einzelheiten abgeformte Negativ-Relief der quergeringelten Hydrotheken. Unter den rezenten („chitinösen“) koloniebildenden Hydrozoen steht die GattungFilellum Hincks (Fam. Lafoeidae) der fossiíen Art am nächsten, unterscheidet sich jedoch von ihr dadurch, daß die Hydrotheken nicht mit den Hydrocauli oder der Hydrorhiza verwachsen sind.Filelloides n. g. ist eine der wenigen nicht mineralisierten kretazischen HydrozoenGattungen. Ihre seltene Überlieferung im Mesozoikum steht im Gegensatz zu ihrer weit häufigeren Erhaltung im Paläozoikum.