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Zur Frage der Schädigung durch Myelographie

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Zeitschrift für die gesamte Neurologie und Psychiatrie

Zusammenfassung

Ein mit 62 Jahren verstorbener Mann, der laut eigener Angabe eine Hirnhautentzündung als Kleinkind durchgemacht und seitdem an Kopfschmerzen und schlechtem Sehvermögen gelitten hatte, erkrankte in seinem 43. Lebensjahr an einem neurologischen Symptomenkomplex, welcher in spastischer Paraparese der Beine, leichter Kraftabnahme und Hyperreflexie der Arme sowie Hypästhesie der ganzen rechten Körperhälfte bestand und bis zum Tode des Kranken ziemlich unverändert anhielt. 5 Jahre nach Krankheitsausbruch wurde eine aufsteigende Myelographie durchgeführt.

Der Kranke starb 14 Jahre später an einer interkurrenten Erkrankung. Bei der Obduktion fand sich eine chronische Arachnoiditis mit flächenhaften Verwachsungen im Bereich des 2. und 3. Cervicalsegments. Das Rückenmark war hier stark verschmälert; die aufsteigende und absteigende Degeneration wies auf eine unvollständige Querschnittsläsion hin. Außerdem fanden sich in der Arachnoidea der Hirnbasis und des Rückenmarks bräunliche Knötchen, die sich mikroskopisch als eingeheilte Lipiodoltropfen erwiesen. Die Hirnkammern waren erweitert, und ihre Wände waren mit bräunlichen oder farblosen Bläschen besät; es handelte sich um Lipiodoltropfen, die von der subependymalen Glia eingekapselt worden waren.

Das Grundleiden wird als Folge einer in der Kindheit durchgemachten Hirnhautentzündung aufgefaßt. Eine deutliche Verschlimmerung des Krankheitsverlaufes durch die Myelographie trat klinisch nicht in Erscheinung. Die nähere Betrachtung der Krankengeschichte und des Obduktionsbefundes ließ jedoch vermuten, daß der Krankheitsprozeß durch das Lipiodol doch in ungünstigem Sinne beeinflußt worden war.

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Šikl, H. Zur Frage der Schädigung durch Myelographie. Z. f. d. g. Neur. u. Psych. 171, 615–628 (1941). https://doi.org/10.1007/BF02880558

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