Zusammenfassung
Fälle mit langjährigem,beschwerdefreiem Intervall zwischen der akuten und chronischen Form der epidemischen Encephalitis sind bekannt. Der vonBeringer mitgeteilte Fall bestätigt, daß dieses Intervall sehr lang sein und in späteren Jahren immer länger werden kann. Die Mitteilungen vonLeonhard, von Witzleben undTyndel genügen aber nicht als Beweis dafür, daß solche lange, beschwerdefreie Intervalle häufiger sind. So besitzt dieses Intervall für den versorgungsärztlichen Gutachter nur da eine Bedeutung, wo es einwandfrei nachgewiesen, d. h. akute Infektion typisch und zweifelsfrei ist. In diesen Fällen ist Dienstbeschädigung anzuerkennen, wenn die akute Infektion in die Dienstzeit des Postencephalitikers fällt. Liegt aber nur eine grippeartige oder latente akute Erkrankung im Krieg vor, dann ist die Wahrscheinlichkeit eines ursächlichen Zusammenhangs des Parkinsonismus mit jener akuten Erkrankung nur da zu bejahen, wo pseudoneurasthenische Brückensymptome bis zu dieser Erkrankung feststellbar sind und beweisen, daß sie eine atypische akute epidemische Encephalitis gewesen ist.
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Literaturverzeichnis
Beringer, K.: Nervenarzt 1937, H. 6.
Leonhard, K.: Nervenarzt1937, H. 11.
Wüzleben, H. D. van: Nervenarzt1937, H. 11.
Tyndel, M.: Nervenarzt1938, H. 6.
Stern, F.: Monographien Neur.1928.
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Herrn Professor Dr.R. Gaupp zum 70. Geburtstag gewidmet.
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Schnizer, E. Das beschwerdefreie Intervall der epidemischen Encephalitis in der versorgungsärztlichen Begutachtung. Z. f. d. g. Neur. u. Psych. 171, 547–554 (1941). https://doi.org/10.1007/BF02880552
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