Zusammenfassung
Die Erblichkeitsverhältnisse der Schizophrenie wurden unter Benutzung aller bekannten empirischen Erbziffern theoretisch untersucht. Als Methode diente die Rekonstruktion der Häufigkeitsverteilung der Paarungsformen aus einigen vorgegebenen Erbziffern unter Berücksichtigung einer etwaigen Gattenwahl sowie der Unterfruchtbarkeit der Schizophrenen. Aus dem Paarungsschema der verschiedenen Erbgänge wurden alle Verwandtenziffern theoretisch abgeleitet und mit den Beobachtungswerten verglichen. Dabei hat sich ergeben:
-
1.
Der rezessive Erbgang ist wegen der unerläßlichen Voraussetzung einer extrem einseitigen Gattenwahl, wie sie in Wirklichkeit sicher nicht vorliegt, abzulehnen.
-
2.
Der dominante Erbgang ist unter tragbaren Voraussetzungen über die Stärke der Gattenwahl zur Erklärung aller empirischen Erbziffern mit ausreichender Genauigkeit geeignet.
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3.
Die empirischen Erbziffern über die schizoide Psychopathie legen die Arbeitshypothese nahe, daß die Schizophrenen außer dem dominanten Hauptgen A ein (häufiges) Nebengen B homozygot besitzen (BB), und daß die Erbschizoiden außer dem gleichen dominanten Hauptgen A das Nebengen B nur einfach besitzen (Bb).
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Koller, S. Über den Erbgang der Schizophrenie. Z. f. d. g. Neur. u. Psych. 164, 199–228 (1939). https://doi.org/10.1007/BF02871213
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