Zusammenfassung
A. Bei paretischen Muskeln gelingt es, durch systematische Übung, oft auch nach jahrelangem Bestehen der mangelhaften Funktion, eine wesentliche Verbesserung zu erreichen. Teilweise wird praktisch Restitutio ad integrum erreicht. Die Funktionsverbesserung ist abhängig: 1. von der Masse der erhaltenen contractilen Substanz und deren Ansprechbarkeit auf Reize zur Dickenzunahme (eine Faservermehrung kann abgelehnt werden) ; 2. von der Bahnung neuer reflektorischer Wege für das Zusammenspiel der Muskelfasern.
B. Bei paralytischen Muskeln ist bei noch vorhandener contractiler Substanz mit der Rückkehr von Kontraktionen zu rechnen, auch wenn jahrelange Afunktion bestand. Die ersten Kontraktionen werden durch Vorstellung von Bewegungen, bei denen der Gymnast die Bewegung passiv ausführt, hervorgelockt. Nach Einschleifen neuer Nervenbahnen können funktionelle Erfolge erzielt werden.
Auf die Deutung wird eingegangen.
Similar content being viewed by others
Author information
Authors and Affiliations
Rights and permissions
About this article
Cite this article
Kohlrausch, W. Die gymnastische Behandlung der schlaffen Lähmungen. Deutsche Zeitschrift f. Chirurgie 234, 671–679 (1931). https://doi.org/10.1007/BF02797638
Received:
Issue Date:
DOI: https://doi.org/10.1007/BF02797638