Leitbild für die Vorrangfunktion Erholung im Alpenraum aus deutscher Sicht

Zusammenfassung

Das Leitbild für den Erholungswald im Gebirge hat davon auszugehen, daß die Anforderungen an die alpinen Wälder zunehmen werden. Dies gilt sowohl für den Wald als Gestaltelement der Gebirgslandschaft, als auch für seine Inanspruchnahme durch individuelle Freizeitaktivität. Gleichzeitig werden die Belastungen durch den Tourismus, insbesondere durch die rasche Ausbreitung der sog. Trendsportarten, weiterwachsen.

Es kommt hinzu, daß wegen der ökonomisch äußerst schwierigen Situation der Gebirgsforstbetriebe bzw. Waldbesitzer eine ausreichende Pflege der Gebirgswälder nicht mehr sichergestellt ist. Dies wiegt um so schwerer, als die im Blick auf den Schutz- und Erholungswald erforderlichen waldbaulichen Strategien Gebirgsplenterung oder femelartige Eingriffe vorsehen.

Neben planerischen, gesellschaftspolitischen und rechtlichen Maßnahmen zur Verringerung der touristischen Belastungen im Alpenraum sind finanzielle Hilfen für den Privatwald unumgänglich.

Summary

Guidelines for alpine recreation must be based on the assumption that demands on alpine forests will continue to grow. This goes for the forest as a feature of the alpine landscape as well as for the claims made on it by individual recreational activities. At the same time increasing strain will be placed on alpine forests through tourism, especially due to the fast spreading of trendy sports.

Moreover, the extremely difficult economic situation of alpine forestry and private alpine forest owners no longer guarantees the proper tending of alpine forests. This is all the more serious since the requisite silvicultural strategies for protection and recreation forests would involve selection or all-aged cutting measures.

Financial support for private forest owners is essential, apart from careful planning and socio-political as well as legal actions to reduce the strain of tourism on the Alps.