Zusammenfassung
Es wurde die Wirkung von Bariumchlorid in verschiedenen Dosen am Coronarkreislauf von Hunden mit derReinschen Stromuhr und am Menschen mit Hilfe des Ekg geprüft. Beim Hund führten gro\e Dosen (20-200 mg BaCl2) nach einer vorübergehenden Steigerung der Coronardurchblutung-wÄhrend der Phase des starken Blutdruckanstiegs zu einer nachhaltigen Drosselung der Coronardurchblutung. Es wird angenommen, da\ die anfÄngliche Mehrdurchblutung trotz Erhöhung des Coronarwiderstandes durch die Steigerung der Herzleistung und damit des Blutangebotes erzielt wird. Mittlere Dosen (1-20 mg) können eine sofortige Senkung der Durchblutung erzeugen, die von der anfÄnglichen hier geringen Blutdrucksteigerung nicht durchbrochen werden kann. Kleine Dosen (um 1 mg) führen zu einer Steigerung der Coronardurchblutung, die auch nach Rückkehr des Blutdruckes zur Norm weiter bestehenbleibt. Kleinste Dosen (0,01-0,1 mg) führen zu einer Steigerung des Coronardurchflusses ohne VerÄnderung des Blutdruckes.
Hat vorher eine Verminderung der Coronardurchblutung durch HypophysenhinterlappenprÄparate stattgefunden, so lösen kleine und kleinste Dosen eine Steigerung der Coronardurchblutung bei sinkendem Blutdruck aus. Hier wird im Gegensatz zur Wirkung durch gro\e Dosen eine Verminderung des Widerstandes im CoronargefÄ\gebiet angenommen.
Beim Menschen ist bei intravenöser Darreichung von 1-10 γ beim Herzgesunden keine Wirkung nachweisbar. Bei Angina pectoris-Kranken trat in 2 FÄllen auf 10y BaCl2 eine kurz dauernde Verschlechterung des Ekg und in 3 FÄllen bei Dosen von 1-10 γ eine einwandfreie Besserung des Ekg im Sinne einer Besserung der Coronardurchblutung auf. Auf Grund der Ergebnisse wird die therapeutische Verwendbarkeit von kleinsten Bariumchloridgaben bei tonisch verengerten CoronargefÄ\en angenommen. Die Wirkung tritt zwar nicht regelmÄ\ig ein, aber bei vorsichtiger Dosierung ist es lohnend, die therapeutische Wirkung zu versuchen.
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Schimert, G. Experimentelle Untersuchungen über die Wirkung des Bariumchlorids auf die Coronardurchblutung und seine therapeutische Verwendbarkeit. Z. Ges. Exp. Med. 111, 681–689 (1942). https://doi.org/10.1007/BF02669498
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