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4. Bewußtseinsstörungen in der Chirurgie

Neurochirurgisches Referat

  • Bewußtseinsstörungen In Der Chirurgie
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Langenbecks Archiv für klinische Chirurgie Aims and scope Submit manuscript

Zusammenfassung

Die primäre Bewußtlosigkeit nach Schädeltrauma, das sogenannte Kommotionssyndrom, beruht in der Regel auf einer Schädigung des gesamten Zentralorganes und nicht nur auf einer Beeinträchtigung umschriebener Hirnstammgebiete. Daraus resultiert, vor allem nach schwereren Schädigungen, eine erhöhte Vulnerabilität des Gehirns. Während das gesunde Gehirn in weiten Grenzen relativ unempfindlich ist gegen Störungen im Bereich des übrigen Organismus, fallen die schützenden Autoregulationsmechanismen der Hirndurchblutung in geschädigten Hirnarealen aus und die Bluthirnschranke bricht zusammen. Außerdem wird die Erholungsfähigkeit geschädigten Hirngewebes durch Erhöhungen der Körpertemperatur wesentlich beeinträchtigt. Dadurch können nach traumatischen oder anders begründeten Hirnschädigungen allgemeine Kreislaufstörungen, insbesondere Blutdruckabfall und Absinken des Herzminutenvolumens, ferner Atemstörungen, Hypoxie, Anämie und Fieber zur cerebralen Dekompensation führen, die ihren klinischen Ausdruck in einer Bewußtseinsstörung findet.

Eine weitere aus chirurgischer und neurochirurgischer Sicht wichtige Ursache von Bewußtseinsstörungen ist die intrakranielle Druckerhöhung. Am Beispiel des traumatischen Hämatoms wurde gezeigt, wie es über die Erhöhung des Schädelinnendruckes zur Störung der Hirndurchblutung bis hin zum cerebralen Kreislaufstillstand, dem Hirntod, kommen kann. Außerdem gefährden ausweichende Verschiebungen von Hirnteilen innerhalb des gekammerten Schädelinnenraumes, die sogenannten Einklemmungen, das Leben. Wenn bei einem akuten Hämatom eine Bewußtseinsstörung erkennbar wird, steht für Diagnostik und Therapie nur noch so viel Zeit zur Verfügung, wie zwischen dem verursachenden Trauma und dem Auftreten der ersten Hämatomsymptome verstrichen ist.

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Loew, F. 4. Bewußtseinsstörungen in der Chirurgie. Arch. f. klin. Chir 319, 63–69 (1967). https://doi.org/10.1007/BF02659233

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