Der Einfluß der Nervi accelerantes auf die Herztätigkeit mit besonderer Berücksichtigung des Elektrokardiogrammes

Schlußfolgerungen

1. Der Einfluß der Nervi accelerantes auf das Elektrokardiogramm ist konstant und charakteristisch, wenn dem Einflusse äußerer Faktoren die nötige Beachtung gewidmet wird.

2. Trennung der Verbindungen zwischen den Ganglia stellata und dem Zentralnervensystem bewirkt eine Abnahme der Frequenz, eine Zunahme der Leitungszeit zwischen Vorhof und Ventrikel und häufig eine Verkleinerung der P-Zacke und eine Vergrößerung von R.

3. Reizung des rechten Ganglion stellatum bewirkt eine deutliche Zunahme der Frequenz, eine Verkürzung der Leitungszeit und vermehrte Kraft der Vorhof- und der Kammerkontraktion. Die P-Zacke ist vergrößert, R verkleinert und T wird, nach einer kurzen isoelektrischen oder positiven Phase, deutlich negativ.

4. Reizung des linken Accelerans bewirkt eine mäßige Steigerung der Frequenz, häufig ein Überspringen des Schrittmachers zum A-V-Knoten und Zunahme der Kontraktionsstärke der Vorhöfe. R ist verkleinert und T wird, entweder sofort oder nach einer kurzen Periode anfänglicher Negativität, positiv.

5. Die Einwirkung der Nervi accelerantes bei Schenkelblock hängt vom Grade der vorhandenen Negativität oder Positivität der Nachschwankung ab.

6. Der scheinbare Widerspruch zu den ursprünglichen Angaben vonRothberger undWinterberg findet darin seine Erklärung, daß der Einfluß der Accelerantes auf die Form des Ekg zwei entgegengesetzte Stadien durchläuft und daß das erste durch Narkose stark verkürzt, bzw. unterdrückt wird.

Ich möchte Herrn ProfessorC. J. Rothberger, durch dessen Güte diese Arbeit ermöglicht wurde, meinen Dank aussprechen für seinen wertvollen Rat und seine unschätzbare Hilfe.