Zusammenfassung
1. Es wurden die Faktoren zusammengestellt, die erwiesenermaßen eine Verkürzung oder Verlängerung der dermographischen Latenzzeit herbeiführen. Es wurde die Vermutung ausgesprochen, daß die gemeinsame Ursache dieser zeitlichen Schwankungen in einer wechselnden Einstellung des Capillartonus zu suchen sei.
2. Es wurde eine Reihe von Versuchen über den Einfluß gefäßerweiternder und gefäßverengernder Mittel auf die dermographische Latenzzeit angestellt.
Histamin, Acetylcholin, Doryl verkürzen die dermographische Latenzzeit, Adrenalin, Sympatol, Cardiazol verlängern sie. Da alle diese Mittel zu einer Änderung des Capillartonus führen, ist die Abhängigkeit der Latenzzeit von diesem klar ersichtlich.
3. Ein Einfluß des Histamins auf die dermographische Verweildauer war nicht festzustellen, auch bei Ulcuskranken änderte sich die dermographische Verweildauer nach der Injektion nicht.
4. Gesetzmäßige Seitenunterschiede im Verhalten der dermographischen Latenzzeit wurden auch bei einseitig lokalisierten inneren Krankheiten nicht gefunden.
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Reinäcker, L. Über den Einfluß gefäßerweiternder und gefäßverengernder Stoffe auf die dermographische Latenzzeit. Z. Ges. Exp. Med. 107, 647–659 (1940). https://doi.org/10.1007/BF02611214
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