Zusammenfassung
-
1.
Die Kartoffel- und die Weizenstärke verlieren bei der Behandlung mit Chlordioxydlösung oder mit. Chlordioxyd- und Pyridinlösung, die sich beide als vorzügliche Mittel zur Reindarstellung von Zellulose erwiesen haben, sowohl Phosphor als auch Stickstoff.
-
2.
In beiden Stärkearten wird die Bindung des nach der ClO2-Wäsche noch übrig bleibenden Phosphors und Stickstoffs gelockert, so daß beim Druckkochen und Elektrodialysieren weitere Mengen derselben entfernt werden können.
-
3.
Während jedoch bei der Kartoffelstarke ein beträchtlicher Anteil des Phosphors auch der ClO2-Wäsche widersteht, läßt sich bei der Weizenstärke der Phosphor bis auf einen kleinen Rest entfernen. Unsere seinerzeit aufgestellte Hypothese4), daß die P-Bindung in der Weizenstärke eine andere ist als in der Kartoffelstärke (etwa in Form von Phylovitellinen), können wir weiterhin aufrechterhalten.
-
4.
Der in der Weizenstärke verbleibende Phosphorrest wird wegen des relativ stärkeren Abganges der N-haltigen Begleitstoffe aktivier; solche Weizenstärkelösungen sind saurer und neu tralisieren pro Grammatom Phosphor mehr Lauge als Lösungen nativer Stärke.
-
5.
Durch die Vorbehandlung mit ClO2 verschieben sich viele Eigenschaften der Stärke in der Richtung zur löslichen Stärke.
-
6.
In einzelnen Fällen beobachtet man schwache Oxydation.
References
M. Samec, M. Minaeff u. N. Ronžin, Kolloid-Beih.19, 203 (1924).
M. Samec, Biochem. Z.186, 337 (1927).
M. Samec u. M. Blinc Kolloid-Beih.30, 163 (1929).
M. Samec, Kolloid-Beih.33, 95 (1931).
Wo. Ostwald u. R. H. Hertl, Kolloid-Z.47, 258, 357 (1929).
St. J. Perzylecki u. S. Dobrowolska, Biochem. Z.245, 388 (1932); St. J. Perzylecki u. M. P. Grynberg, Biochem. Z.260, 395 (1933); St. J. Perzylecki u. R. Majmin, Biochem. Z.271, 168 (1934); St. J. Perzylecki, H. Andrzejewski u. E. Mystkowski, Kolloid-Z.71, 325 (1935).
M. Samec, Kolloid-Beih.40, 449 (1934).
P. Koets, Kon. Akad. Wetensch. Amsterdam, Proc.38, 63 (1935).
E. Schmidt u. E. Graumann, Ber. dtsch. chem. Ges.54, 1860 (1921); E. Schmidt u. F. Duysen, Ber. dtsch. chem. Ges.54, 3241 (1921).
E. Schmidt, E. Geisler, P. Arndt u. F. Ihlow, Ber. dtsch. chem. Ges.56, 23 (1923).
Ein 2prozentiger Kleister wurde mit 1/10 n NaOH gegen Phenolphthalein (Tüpfelprobe) neutralisiert und dann eine halbe Stunde auf 120°C erhitzt.
Eine ausgewogene Menge Gel mit genau bekanntem Trockengehalt wurde mit 1/50 n karbonatfreier, Natronlauge gegen Phenolphthalein titriert.
Verhältnis Grammionen elektrometrisch aktiven Wasserstoffs: Grammatome Phosphor.
Verhältnis Äquivalente der neutralisierten NaOH: Grammatome Phosphor; Phenolphthalein-Neutralität.
M. Samec, Kolloid-Beih.28, 155 (1928).
M. Samec u. M. Blinc Kolloid-Beih.38, 48 (1933).
Author information
Authors and Affiliations
Additional information
Mit 1 Figur.
Rights and permissions
About this article
Cite this article
Samec, M., Ulm, F. Studien über Pflanzenkolloide XLIII. Kolloid-Beih 43, 287–294 (1936). https://doi.org/10.1007/BF02556407
Received:
Issue Date:
DOI: https://doi.org/10.1007/BF02556407