Summary
The authors injected intralemellarly physiologic saline, autoserum and 0,4 per cent Neotonocain solutions, respectively, into the corneas of rabbits weighing 1.5 to 2.0 kg. The pretreated corneas were damaged by alkali burns of different contact times (1 n sodium-alkali was used on filter-paper strips. The upper half of the filter-paper strip was placed on the pretreated corneal area, and the lower half on the intact corneal area of the same eye. In the intact corneal areas irreversible tissue damage occurred. With 1 min contact time, the previously injected autoserum prevented the damaging effect of the alkali, while the physiologic saline solution had no such protective effect. The alkali burn of 5 min contact time could only be prevented by previously injected Neotonocain solution. In the case of 10 min contact time, neither of the pretreatment procedures effected corneal protection, and irreversible corneal damage occurred. In the light of our experimental data, we suggest that irreversibility or reversibility of alkali burns is determined by the quantitative ratio of OH-ions penetrating the cornea to the enhanced local buffer capacity induced by the injected solutions.
Zusammenfassung
An 15 Kaninchen (je 1,5–2,0 kg) wurde die obere Hälfte der Hornhaut mit physiologischer Kochsalzlösung, Eigenblutserum und 4% iger Neotonocain-Lösung intralamellär infiltriert und dann unter Wechsel der Verätzungszeit (1, 5 und 10 min) mit in 1 n Natronlauge-Lösung getauchten Filterpapierstreifen begrenzte Verätzungen gesetzt. Die obere Hälfte des Streifens kam an den infiltrierten, die untere an den nicht vorbehandelten Hornhautabschnitt zu liegen. In den nicht vorinfiltrierten Bereichen entstanden immer irreversible Veränderungen. Im Falle von 1 min lang andauernder Verätzung konnte durch das im voraus eingespritzte Eigenblutserum die bleibende Gewebeschädigung verhindert werden. Dagegen entfaltete die physiologische Kochsalzlösung keinen Einfluß auf die Schwere der Verätzung. Bei der 5 min lang andauernden Verätzung erwies sich nur die Schutzwirkung der Neotonocain-Lösung als erfolgreich. Die 10 min lang andauernde Verätzung verursachte regelmäßig irreversible Schädigungen. Aus den Untersuchungen kann der Schluß gezogen werden, daß die Reversibilität oder Irreversibilität der direkten Hornhautverätzungen durch das quantitative Verhältnis der Menge der in die Hornhaut gelanten OH-Ionen und der mit den eingespritzten Wirkungsstoffen erweiterten lokalen Pufferkapazität bestimmt wird.
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Literatur
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Sallai, S., Valu, L., Fehér, J. et al. Die Rolle der eigenen Pufferkapazität bei Laugen-Verätzungen der Hornhaut Weitere experimentelle Untersuchungen. Albrecht von Graefes Arch. Klin. Ophthalmol. 180, 80–92 (1970). https://doi.org/10.1007/BF02384825
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