Zusammenfassung
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1.
Nach einem in der Arbeit beschriebenen Verfahren wurde von der normalen Kaninchen-Trachealschleimhaut je ein Stück im überlebenden und im devitalisierten Zustand in genau gleicher Weise mit genau gleichen Mengen von B. prodigiosus und von B. anthracis „infiziert”, worauf die Präparate in feuchten Kammern 3 Tage lang bebrütet wurden.
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2.
Durch Sterilitätsprüfungen vor Beginn der Versuche wurde die Keimfreiheit der für die Versuche verwendeten Trachealschleimhautstückchen sichergestellt.
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3.
Während auf den devitalisierten Trachealschleimhautstücken regelmäßig schon nach 24 Stunden ein kräftiges Wachstum von B. prodigiosus bzw. von B. anthracis sich entwickelte, ließen die entsprechenden unerhitzten überlebenden Trachealschleimhautstücke um diese Zeit noch kein Wachstum erkennen. Erst nach 2–3 Tagen stellte sich auch hier ein Wachstum ein, das dem 24stündigen Wachstum auf den devitalisierten Trachealschleimhäuten entsprach.
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4.
Daraus geht hervor, daß die Oberfläche der frisch entnommenen überlebenden bakterienfreien Trachealschleimhaut Inhibine besitzt, welche die aufgeimpften Keime nicht abtöten, sondern nur in ihrer Vermehrung hemmen.
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5.
Während die Inhibinkraft der exzidierten normalen Trachealschleimhaut in vitro mit dem allmählichen Absterben der Trachealschleimhaut erlischt, kann in vivo mit einer Dauerwirkung gerechnet werden.
Schrifttum
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Dold, H. Die Inhibition (Keimvermehrungshemmung) als Abwehrmittel der normalen Schleimhaut gegen Infektion. Zeitschr. f. Hygiene. 124, 597–605 (1943). https://doi.org/10.1007/BF02178245
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF02178245