Zusammenfassung
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1.
Unter physiologischen Bedingungen nimmt die Coronardurchblutung mit steigender Herzfrequenz zu.
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2.
Die Durchblutungszunahme bei Frequenzerhöhung ist von einer abnehmenden Sauerstoffsättigung im venösen Coronarblut begleitet, bei einer Erhöhung der Herzfrequenz um 100/min nimmt die Sauerstoffsättigung im Sinus coronarius im Mittel um 26% ab.
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3.
Die untersuchten coronarerweiternden Stoffe bewirken sämtlich eine Durchblutungssteigerung mit Zunahme der venösen Sauerstoffsättigung, obwohl auch die Herzfrequenz bei starker Mehrdurchblutung regelmäßig ansteigt.
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4.
Durch Kombination eines herzwirksamen Mittels mit einem sicher coronarerweiternden Mittel, hier Lacarnol, wird die wirksame Organdosis bei gleicher Gesamtdosis durch die Verschiebung des Verhältnisses „Coronardurchblutung zu HZV“ erhöht.
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5.
Dioxypropyltheophyllin führt bei starker Durchblutungszunahme im Coronarsystem zu einer Grlykolyse des Herzmuskels; diese wird bei der gleichzeitig bestehenden hohen venösen Sättigung als Folge einer reversiblen Fermenthemmung gedeutet.
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6.
Unter Oxyaethyltheophyllin tritt eine Glykolyse nicht auf. Die beobachteten Durchblutungszunahmen sind kleiner als unter Dioxypropyltheophyllin.
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7.
Die Kombination von Lacarnol mit Oxyaethyltheophyllin ergibt ein gut coronarerweiterndes Mittel ohne eine erkennbare negative Beeinflussung des Myokardstoffwechsels.
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Herrn Professor Dr. W.Weitz zum 75. Geburtstag.
Die Versuche wurden mit Hilfe der Deutschen Forschungsgemeinschaft durchgeführt.
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Frank, A., Bretschneider, H.J., Kanzow, E. et al. über die Wirkung von Lacarnol, Oxyaethyltheophyllin, Dioxypropyltheophyllin und von Kombinationen dieser Stoffe auf Coronardurchblutung und Herzstoffwechsel. Z. Gesamte Exp. Med. 128, 520–534 (1957). https://doi.org/10.1007/BF02048954
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