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Über das Verhalten des „Blutzuckers“ sowie einiger seiner Substratanteile unter dem Einfluß vegetativ wirksamer Reize

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Zeitschrift für die gesamte experimentelle Medizin

Zusammenfassung

Im allgemeinen wird der „Blutzucker“ mit der Glucose identifiziert. Er stellt aber, mit den gebräuchlichen reduktiven Methoden erfaßt, lediglich einen Summenwert sehr verschiedenartiger Stoffe dar, von denen angenommen werden muß, daß sie ebenso unterschiedlich zu reagieren vermögen. Wir haben daher zunächst im Tierversuch zu klären versucht, wie sich der „Blutzucker“ und seine wichtigsten Substratanteile unter dem Einfluß vegetativ wirksamer Substanzen (Suprarenin, Prostigmin) verhalten.

Die Ergebnisse haben gezeigt, daß Erregung des Sympathicus wie des Parasympathicus nicht allein zu einer gleichsinnig verlaufenden Zu- oder Abnahme der Blutzuckerreduktion und der darin enthaltenen Substratkonzentrationen führt, sondern daß darüber hinaus die einzelnen Anteile in ihren Relationen zueinander charakteristische Veränderungen erfahren. Diese erfolgen in einem zeitlich differenzierbaren Ablauf. An einer ersten, schnelleren Reaktionsphase sind offensichtlich die stoffwechselaktiveren Substrate (Fructose, Ascorbinsäure, ATP) stärker beteiligt, während in einer zweiten langsameren Phase diejenigen Stoffe vermehrt reagieren, die mehr der stetigen Energieversorgung dienen (z.B. Glucose). Diese Unterschiede werden verdeckt, wenn die Blutzuckerreduktion allein betrachtet und in ihrem Verhalten mit der Glucose gleichgesetzt wird.

Offensichtlich kommt dem Organismus die Fähigkeit zu, geeignete Substrate den dissimilatorischen bzw. assimilatorischen Stoffwechselprozessen bevorzugt zuzuführen. Einer der Gründe für dieses Verhalten dürfte darin zu suchen sein, daß z.B. die Versorgung des Herzstoffwechsels vorrangig gegenüber der Peripherie gesichert wird, wie dies vor allem die adrenergen Verschiebungen im Gesamtgefüge „Blutzucker“ erkennen ließen.

Die Befunde werden im Hinblick auf ihre praktische Bedeutung als Beitrag zum komplexen Problem der Stoffwechselregulation des Menschen, vor allem unter dem Gesichtspunkt vegetativer Umschalt- und Anpassungsvorgänge (Training), eingehend diskutiert.

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Die Untersuchungen wurden durchgeführt mit Unterstützung des Kuratoriums für sportmedizinische Forschung.

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Jovy, D., Klein, K.E. Über das Verhalten des „Blutzuckers“ sowie einiger seiner Substratanteile unter dem Einfluß vegetativ wirksamer Reize. Z. Gesamte Exp. Med. 134, 341–353 (1961). https://doi.org/10.1007/BF02046098

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