Zusammenfassung
Ein Strandwald bei Danzig diente im Winter Zehntausenden von Nebelkrähen als Schlafplatz. Jeden Morgen flogen die Krähen nach allen Richtungen zu ihren Nahrungsplätzen, die zum Teil 50 und mehr Kilometer entfernt waren. Es wird ein Fall geschildert, aus dem hervorgeht, wodurch die Entdeckung einer besonders ergiebigen Nahrungsquelle den Artgenossen in weitem Umkreis bekannt wird.
Das „Raubvogel-Schema“ der Krähen ist sehr weit und schließt nur den Seeadler aus, der (wenigstens im Winter) von ihnen nicht angegriffen, sondern als Nahrungsspender betrachtet wird. Besonders heftig reagieren sie auf den Habicht. 150–200 Nebelkrähen belagerten einen Habicht, der vor ihnen in ein Kiefernstangenholz geflüchtet war. Der Baummarder löst bei Nebelkrähen dieselbe starke Reaktion aus wie der Habicht. Kolkraben scheinen im Winter von Krähen nicht angegriffen zu werden.
Literatur
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Wendland, V. Einiges vom Verhalten der Nebelkrähe(Corvus corone cornix) . J Ornithol 99, 203–208 (1958). https://doi.org/10.1007/BF01671504
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