Die Ausmessung der Tiefe übermikroskopischer Objekte

Zusammenfassung

Ausgehend von der normalen photographischen Stereoaufnahme werden die geometrischen Zusammenhänge bei dem Entstehen, Betrachten und Aüsmessen der mit dem Lichtmikroskop und dem Elektronenmikroskop hergestellten stereoskopischen Bilder gezeigt. Für die Anfertigung von Stereobildern im Übermikroskop werden nach Erwähnung der bereits vorhandenenMethoden zwei neue Vorschläge und damit erzielte Ergebnisse mitgeteilt: 1. Ein Stereokopf, bei dem die Objektkippung innerhalb des Vakuums ohne Ausschleusen des Objektes oder Zusatzeinrichtungen vorgenommen werden kann, und 2. der „Stereokondensor“, ein Verfahren, nur durch Änderung der Bestrahlungsrichtung während des normalen Mikroskopiervorganges eine Stereowirkung zu erzielen. Die Fehlermöglichkeiten werden abgeschätzt und einige für die Ausmessung der Objekttiefen wichtige Unterschiede zwischen Licht- und Elektronenstrahlengang behandelt. Ferner wird ein Weg angegeben, die richtige Zuordnung der bei Abbildung mit Magnetlinsen gegen das Objekt verdrehten Bilder zur Betrachtung unter dem Stereoskop zu erleichtern. An übermikroskopischen Stereoaufnahmen werden einige Beispiele für die Ausmessung der Tiefe sublichtmikroskopischer Objekte gegeben, die zum Teil zu neuen Erkenntnissen über den räumlichen Aufbau feinster Strukturen (Diatomeen) führen. Schließlich wird ein neues Verfahren mitgeteilt, die Tiefe übermikroskopischer Objekte durch Schrägbestäubung mit Metall an einem einzigen Bilde festzustellen. Die Fehler der Methode werden abgeschätzt, die Ergebnisse zeigen eine gute Übereinstimmung mit den stereophotogrammetrisch gewonnenen Werten.